- DAZ.online
- DAZ / AZ
- AZ 6/2017
- Über 30 Patentabläufe
Wirtschaft
Über 30 Patentabläufe
Markteintritt zahlreicher Generika wird erwartet
Berechnet auf Basis der Jahresumsätze von Großhändlern und Herstellern mit Offizin-Apotheken erzielten diese 31 Substanzen im vergangenen Jahr rund 617 Millionen Euro (nach Abgabepreisen pharmazeutischer Unternehmer). Darunter befinden sich sechs Biopharmazeutika, auf die mit knapp 240 Millionen Euro 39 Prozent dieses Umsatzes entfielen.
Bei den Top-5-Substanzen handelt es sich um Abatacept, Tadalafil, Pegfilgrastim, Tenofovir disoproxil und Omalizumab. Zu beachten ist, dass Insight Health sich bei der Betrachtung auf die Grundpatente fokussiert hat, d. h. es kann durchaus noch weitere Patente geben, welche andere Formen oder Indikationen schützen. Beispielsweise ist bei Tadalafil die Indikation Erektile Dyfunktion noch bis 2020 separat geschützt. Die fünf Substanzen hatten zusammen im vergangenen Jahr bezogen auf den oben genannten Umsatz einen Anteil von rund 317 Millionen Euro.
Sechs systemische Antiinfektiva verlieren Patentschutz
Eine Analyse mit der Patentdatenbank SHARK zeigt, so Insight Health, dass sich die Patentabläufe auf eine Reihe von Therapiegebieten verteilen und somit prinzipiell der Markteintritt neuer kostengünstiger Arzneimittel für unterschiedliche Krankheitsbilder möglich ist. Die meisten Substanzen – nämlich sechs der 31 –, die für den generischen Markt frei werden, sind systemische Antiinfektiva mit einem Umsatzvolumen von knapp 130 Millionen Euro. Sie werden vor allem zur Therapie von HIV, Hepatitis B und C eingesetzt. Jeweils vier Substanzen gehören zu den Indikationsgebieten „Kardiovaskuläres System“ und „Antineoplastika und Immunmodulatoren“.
Nicht berücksichtigt sind laut Pressemeldung Impfstoffe, da diese oftmals weiterentwickelt werden und somit multiple Grundpatente bestehen, wodurch sich eine komplexe Patentlage ergibt. |
0 Kommentare
Das Kommentieren ist aktuell nicht möglich.