DAZ aktuell

Bleibt das Gesundheitssystem innovationsoffen?

Birgit Fischer, Hauptgeschäftsführerin des Verbands forschender Pharma-Unternehmen (vfa)

Foto: vfa
Birgit Fischer

2017 werden weitere neue Medikamente auf den Markt gekommen sein und noch mehr Patienten in Deutschland können auf Heilung oder auf eine bessere Behandlung hoffen: Bei Krebserkrankungen, multipler Sklerose und Infektionen wird es neue Arzneimittel geben. Auch weitere Medikamente ­gegen Hämophilie A und B werden erwartet. Eine ganze Reihe dieser neuen Therapien basieren auf monoklonalen Antikörpern, die jeweils sehr gezielt in einen Prozess im Körper eingreifen. Der Medizinische Fortschritt bleibt ­also ein Motor der Veränderung. Für diese Veränderung muss das deutsche Gesundheitswesen offen bleiben, um die sich daraus ergebenden Chancen zu nutzen.

Die politische Nagelprobe für die Innovationsoffenheit des deutschen Gesundheitssystems liegt unmittelbar vor uns: Denn 2017 wird das Jahr, in dem Teile des Pharmadialogs endgültig in das GKV-Arzneimittelversorgungsstärkungsgesetz (AM-VSG) umgesetzt werden. Dabei zeigt sich, dass dieses Gesetz auf dem Weg ist, nur ein weiteres Spargesetz zu werden, statt ein wirkliches Versorgungsstärkungsgesetz. Das ist ärgerlich, denn die ­Kassen der Krankenkassen sind gut gefüllt. Das deutsche Gesundheitssystem hätte also jetzt den finanziellen Atem, um auf die Qualität der Versorgung zu schauen, statt auf die Spar­erwartungen der gesetzlichen Krankenversicherung zu hören. |

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