Fortbildung und Nachwuchsförderung im Fokus

Die kontroversen Diskussionen um das EuGH-Urteil vom Oktober 2016 zum Versandhandel haben wieder gezeigt, dass die Leistungen von Apothekerinnen und Apotheker für die Patienten vor Ort weder von allen Seiten richtig wahrgenommen noch angemessen gewürdigt werden. Gute Be­ratung und optimierte Arzneimitteltherapie auf der Grundlage aktueller wissenschaftlicher Erkenntnisse stellt aber wohl unstrittig einen wertvollen Beitrag für die Gesellschaft dar. Die DPhG wird sich auch in diesem Jahr mit voller Kraft dafür einsetzen, die modernen wissenschaftlichen und methodischen Grundlagen und Erkenntnisse der pharmazeutischen Fächer an den Hochschulen und deren Translation in die Praxis zu fördern. Wir stehen im ständigen Austausch und Dialog mit den Apothekerkammern, Studierenden und Verbänden, um die pharmazeutischen Wissenschaften nach den Erfordernissen in der Praxis weiterzuentwickeln.

Die wissenschaftliche Fortbildung und Förderung des wissenschaftlichen Nachwuchses in der Pharmazie stehen auch in diesem Jahr im Fokus unserer Aktivitäten. Bundesweit bieten wir etwa 150 Vortragsveranstaltungen mit relevanten Themen für die Apothekenpraxis an. Ende März werden wir ausgewählte Nachwuchswissenschaftler zu unserer Doktorandentagung nach Frankfurt am Main einladen, und unsere internationale Jahrestagung mit 500 Teilnehmern wird vom 27. bis 29. September in Saarbrücken stattfinden mit Herrn Prof. Dr. Thorsten Lehr, einem Klinischen Pharmazeuten, als Tagungspräsidenten. Darüber hinaus wollen wir ein neues Mentorenprogramm starten, um gezielt Nachwuchswissenschaftler für eine Karriere an den Universitäten vorzubereiten.

Auch in den Wissenschaften werden immer mehr Entscheidungen in Europa getroffen. Die DPhG hat sich daher entschieden, sich stärker in unserem europäischen Dachverband EUFEPS (European Federation for Pharmaceutical Sciences) zu engagieren, der 1991 unter anderem von Prof. Dr. Dr. Ernst Mutschler, unserem ehemaligen Präsidenten und langjährigem Ehrenmitglied, gegründet worden ist und deren neugewählter Vizepräsident seit Dezember 2016 Prof. Steinhilber ist. Ab Januar dieses Jahres führt die DPhG von Frankfurt aus das Büro der EUFEPS und hat dazu Frau Dr. Sandra Wittmann von der Universität Frankfurt eingestellt, die auch die Geschäftsstelle der DPhG verstärken wird. |