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DAZ aktuell
Verdacht auf Wucher
EU-Kommission ermittelt
Es geht um die onkologischen Wirkstoffe Chlorambucil (Leukeran®), Melphalan (Alkeran®), Mercaptopurin (Puri Nethol®), Tioguanin (Thioguanin Aspen®) und Busulfan (Myleran®) des Herstellers Aspen Pharma. Aspen sitzt in Südafrika, hat aber Töchter in mehreren europäischen Ländern, seit 2012 auch in Deutschland.
Man habe Hinweise auf plötzliche Preiserhöhungen von zum Teil mehreren hundert Prozent, teilte Wettbewerbskommissarin Margrethe Vestager Anfang dieser Woche mit. Um die Aufschläge durchzusetzen, soll Aspen in einigen EU-Ländern gedroht haben, die Mittel vom Markt zu nehmen. In bestimmten Fällen habe die Firma dies sogar getan. Verschwänden die Mittel tatsächlich zeitweise vom Markt, hätten Ärzte weniger Behandlungsoptionen. Zumindest in Deutschland ist Aspen für diese Wirkstoffe bei bestimmten Darreichungsformen der einzige Anbieter.
Die EU-Kommission hat nun eine offizielle Untersuchung gegen Aspen Pharma eingeleitet. Es ist das erste derartige EU-Verfahren. Preisvorschriften und Erstattungsvorgaben für die Krankenversicherung regeln normalerweise die Mitgliedstaaten. Italien hatte bereits im September 2016 kartellrechtliche Sanktionen in der Sache verhängt. |
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