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Graue mahnt wegen „allumfassender Digitalisierung“
Sommerfest der Hamburger Apotheker
Bereits am Mittag war ein Unwetter über Hamburg niedergegangen, das auch den Bahnverkehr erheblich beeinträchtigte. Bei der Abendveranstaltung im Garten des Hamburger Apothekerhauses setzte unmittelbar nach den Begrüßungsansprachen ein starker Platzregen ein. Der Vorsitzende des Hamburger Apothekervereins, Dr. Jörn Graue, ging in seiner Begrüßung auf den „nebulösen Zukunftsplan“ von Bundesregierung, ABDA und anderen Akteuren des Gesundheitswesens ein. Die „allumfassende Digitalisierung“ werde vollmundig als „eines der künftig bedeutendsten Kulturgüter Deutschlands“ angekündigt. Mit dieser Ironie wollte Graue offenbar vor übertriebenen Erwartungen warnen. Im Hinblick auf die kommende Bundestagswahl meinte Graue, unter einem Bundeskanzler Martin Schulz werde „ein starker kapitalsozialer Staat geboren“ mit Investitionen in Kapitalgesellschaften, Fremdbesitz und freiem Onlinehandel über alle Grenzen hinweg. Unabhängig von parteipolitischen Aspekten mahnte Graue angesichts des „digitalen Zeitstroms“ vor der drohenden Totalüberwachung.
Kai-Peter Siemsen, Präsident der Apothekerkammer Hamburg, bekräftigte, dass das Rx-Versandverbot die geeignete Maßnahme sei, um die Gleichpreisigkeit für Arzneimittel zu sichern. Doch die SPD habe dies so lange verzögert, „dass der Slot für den Start verpasst wurde“. Dennoch werden sich die Apotheker weiterhin für dieses Ziel engagieren. Denn letztlich stünden alle nationalen Systeme der Daseinsvorsorge vor dem Aus, wenn es der deutschen Politik nicht gelänge, die „neoliberale EU-Krake wieder in ihre Schranken zu verweisen“, wie es das vertraglich vereinbarte Subsidiaritätsprinzip vorsehe. |
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