Prisma

Feinstaub macht krank

Diabetes- und KHK-Risiko steigen

cae | Eine in Shanghai durch­geführte Studie zeigte abermals die Gesundheitsrisiken von lungengängigem Feinstaub mit einem Durchmesser bis 2,5 µm (PM2,5) auf.

55 gesunde Studenten wurden auf zwei Gruppen verteilt und lebten neun Tage lang in ihren Zimmern mit unterschiedlich stark gefilterter Luft, die durchschnittlich 24 µg/m³ PM2,5 bzw. 53 µg/m³ PM2,5 enthielt. Sie durften sich nur kurzfristig im Freien aufhalten, wo die Feinstaubbelastung noch höher war. Zum Vergleich: In der EU ist als Höchstwert 25 µg/m³ PM2,5 in der Umwelt erlaubt.

Die anschließende Analyse des Blut­serums der Probanden ergab in der stärker belasteten Gruppe signifikant höhere Werte

  • der Stresshormone Cortisol, Cortison, Adrenalin und Noradrenalin,
  • der Insulinresistenz und
  • von Biomarkern für oxidativen Stress und Entzündungs­prozesse.

Zudem war ihr Blutdruck erhöht. Offensichtlich greift Feinstaub akut in Steuerungsprozesse der Hypothalamus-Hypophysen-Nebennierenrinden-­Achse und der Sympathikus-Nebennierenmark-Achse ein. Die Minderung der Exposition milderte die Stressreaktionen erstaunlich schnell.

Die Ergebnisse dieser Studie bestätigen die von PM2,5 ausgehenden Gesundheitsgefahren bezüglich Diabetes und Herz-Kreislauf-Krankheiten. |

Quelle: Li H et al. Particulate Matter Exposure and Stress Hormone Levels – A Randomized, Double-Blind, Crossover Trial of Air Purification. Circulation 2017;136:618-627

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