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- DAZ 35/2017
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Prisma
Feinstaub macht krank
Diabetes- und KHK-Risiko steigen
55 gesunde Studenten wurden auf zwei Gruppen verteilt und lebten neun Tage lang in ihren Zimmern mit unterschiedlich stark gefilterter Luft, die durchschnittlich 24 µg/m³ PM2,5 bzw. 53 µg/m³ PM2,5 enthielt. Sie durften sich nur kurzfristig im Freien aufhalten, wo die Feinstaubbelastung noch höher war. Zum Vergleich: In der EU ist als Höchstwert 25 µg/m³ PM2,5 in der Umwelt erlaubt.
Die anschließende Analyse des Blutserums der Probanden ergab in der stärker belasteten Gruppe signifikant höhere Werte
- der Stresshormone Cortisol, Cortison, Adrenalin und Noradrenalin,
- der Insulinresistenz und
- von Biomarkern für oxidativen Stress und Entzündungsprozesse.
Zudem war ihr Blutdruck erhöht. Offensichtlich greift Feinstaub akut in Steuerungsprozesse der Hypothalamus-Hypophysen-Nebennierenrinden-Achse und der Sympathikus-Nebennierenmark-Achse ein. Die Minderung der Exposition milderte die Stressreaktionen erstaunlich schnell.
Die Ergebnisse dieser Studie bestätigen die von PM2,5 ausgehenden Gesundheitsgefahren bezüglich Diabetes und Herz-Kreislauf-Krankheiten. |
Quelle: Li H et al. Particulate Matter Exposure and Stress Hormone Levels – A Randomized, Double-Blind, Crossover Trial of Air Purification. Circulation 2017;136:618-627
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