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Prisma
Mit guter Laune gegen Influenza?
Gemütszustand beeinflusst Effektivität der Grippe-Impfung
Weltweit sterben schätzungsweise jährlich zwischen 250.000 und 500.000 Menschen an Influenza. In Industrieländern treffen mehr als 90% dieser Fälle Erwachsene über 65 Jahren. Gerade in dieser Altersgruppe ist die Effektivität der Grippe-Impfung vergleichsweise gering. Bei jüngeren Erwachsenen wird sie auf 70 bis 90% geschätzt. Die Gruppe, die den Impfschutz also am dringendsten benötigt, muss mit dem geringsten Effekt rechnen. Um eine bestmögliche Wirkung der Grippe-Impfung zu unterstützen, werden auch nicht-pharmakologische Ansätze verfolgt: Eine aktuelle britische prospektive, longitudinale Beobachtungsstudie basiert auf Tagebucheinträgen von 138 Senioren, die die Influenza-Impfung der Saison 2014/2015 erhielten. Daten zu körperlicher Aktivität, Ernährung, Schlaf, Stress und Gemütszustand wurden wiederholt über zwei Wochen vor und über vier Wochen nach der Impfung ausgewertet. Das Ausmaß der Immun-Antwort wurde vier und 16 Wochen nach Impfung bestimmt. Nur die „gute Laune“ zeigte einen Effekt: Ein positiver Gemütszustand am Tag der Impfung konnte mit einer verbesserten Immunantwort – vier und 16 Wochen nach Impfung – in Verbindung gebracht werden.
Ein positiver Gemütszustand während des restlichen Beobachtungszeitraums von sechs Wochen führte auch zu signifikant erhöhten Antikörper-Titern. Jedoch zeigte die gute Laune speziell am Tag der Impfung größere Wirkung.
Diese Ergebnisse beziehen sich nur auf den Influenza-Subtyp H1N1, jedoch nicht auf die Subtypen H3N2 und B. Ursächlich vermuten die Wissenschaftler, dass die Probanden schon im Vorjahr gegen diese Serotypen geimpft worden waren. |
Quelle
Ayling K et al. Positive mood on the day of influenza vaccination predicts vaccine effectiveness: A prospective observational cohort study. Brain Behav Immun 2017 doi.org/10.1016/j.bbi.2017.09.008
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