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Kongresse
„Die Klinische Pharmazie sichtbar machen!“
Ein Interview mit dem Klinischen Pharmazeuten Prof. Dr. Thorsten Lehr
DAZ: Herr Professor Lehr, mit Ihrer Tagungspräsidentschaft wurde erstmals in der Geschichte der DPhG einem klinischen Pharmazeuten diese Aufgabe übertragen. Wie kam es dazu?
Lehr: Professor Laufer, der Präsident der DPhG, rief mich eines Tages an und informierte mich, dass sich das Präsidium der DPhG wünschen würde, wenn ich die Tagungspräsidentschaft für die Jahrestagung in Saarbrücken übernehmen würde. Herrn Professor Laufer war es ein Anliegen, dadurch der Klinischen Pharmazie mehr Sichtbarkeit zu verschaffen. Ich habe die ehrenvolle Aufgabe gerne angenommen.
DAZ: Welche Ziele haben Sie mit Ihrer Tagungspräsidentschaft verfolgt, was ist Ihnen besonders gelungen?
Lehr: Die Planung und Durchführung der Jahrestagung war ein Gemeinschaftsprojekt des wissenschaftlichen Komitees unter dem Vorsitz von Prof. Ducho und dem lokalen Organisationskomitee. Uns war es ein gemeinsames Anliegen, dass alle fünf Fächer der Pharmazie gleichermaßen auf der Tagung vertreten sind. Wir haben versucht, interdisziplinäre Sessions mit der Beteiligung verschiedener Fächer auf die Beine zu stellen, aber auch Veranstaltungen anzubieten, in denen jedes Fach „unter sich“ sein kann, um fachspezifische Themen zu diskutieren. Ein weiteres Anliegen war es uns, dem wissenschaftlichen Nachwuchs eine Plattform zu bieten. Hier sind besonders die 15 Kurzvorträge von ausgewählten Postern zu erwähnen, in denen vor allem Doktoranden in vier Minuten ihre Ergebnisse dem Publikum präsentieren konnten. Weiterhin gab es zwei Sessions in denen ausschließlich Postdoktoranden ihre Ergebnisse vorstellen konnten.
DAZ: Im Rahmen der DPhG-Jahrestagung wurden Sie ja auch zum neuen DPhG-Fachgruppenleiter Klinische Pharmazie gewählt. Wie möchten Sie die Klinische Pharmazie in der DPhG positionieren, wie die Klinische Pharmazie insgesamt voranbringen?
Lehr: In der Fachgruppensitzung der Klinischen Pharmazie wurde ich zum neuen Vorsitzenden gewählt. Dr. Martin Hug, Leiter der Apotheke des Uniklinikums Freiburg, wird den stellvertretenden Vorsitz übernehmen und Frau Dr. Ronja Woltersdorf hat sich bereit erklärt noch einmal als Schriftführerin zur Verfügung zu stehen. Während der Fachgruppensitzung wurden verschiedene Maßnahmen diskutiert, um die Fachgruppe, aber vor allem das Fach Klinische Pharmazie in Zukunft besser zu positionieren. So soll beispielsweise die Umfrage der Leistungserhebung der Klinischen Pharmazie (siehe Weiser C, Kuß J, Kloft C: Das leistet die Klinische Pharmazie DAZ 2017, Nr. 16 S. 64) in Zukunft regelmäßig wiederholt werden. Weiterhin wird es eine Stellungnahme der Fachgruppe zum Lernziel-orientierten Kompetenzkatalog der Bundesapothekerkammer (BAK) geben. Zukünftig strebt die Fachgruppe eine stärkere Vernetzung bei der Forschung und Lehre zwischen den Standorten an. Es muss aber festgehalten werden, dass die Etablierung der Klinischen Pharmazie an vielen Universitäten noch strukturelle Defizite aufweist. Die Fachgruppe strebt zukünftig die Etablierung von mindestens einer eigenständigen Dauerprofessur mit angemessener personeller Ausstattung an. Dieses Ziel sehe ich als notwendiges Langzeitziel an, um die Klinische Pharmazie in Deutschland voranzubringen und im internationalen Umfeld wettbewerbsfähig sein zu können.
DAZ: Herr Professor Lehr, vielen Dank für das Gespräch! |
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