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- DAZ 41/2017
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Prisma
„Leuchtet im Dunkeln!“
Mit organischen Materialien Geld und Energie sparen
Materialien mit lang anhaltender Lumineszenz nehmen Energie aus dem Umgebungslicht auf und geben sie als Leuchten im Dunkeln wieder ab. Kohlenstoff-Verbindungen sollen langfristig die finanziellen und Energie-Probleme der anorganischen Chemie lösen. Anwendung finden Kohlenstoff-Verbindungen bereits in OLEDs (organischen Leuchtdioden) – beispielsweise in Displays von Smartphones. Dass OLEDs noch keine breite Anwendung finden, liegt auch an der kurzen Lebensdauer. Unter Raumlicht und bei Raumtemperatur konnten organische Materialien bislang nur für wenige Minuten zum Leuchten gebracht werden. Jetzt haben Forscher organisches Material im Dunkeln erstmals länger als eine Stunde leuchten lassen – ohne vorausgegangene intensive Lichtquelle (weiße Standard-LED) und bei Raumtemperatur. Geschafft hat das eine Arbeitsgruppe aus Japan, indem sie zwei verschiedene Moleküle miteinander gemischt hat. Moleküle, die als Elektronendonatoren agieren, und solche, die Elektronen aufnehmen: Tetramethylbenzidin (TMB) und 2,8-bis (diphenylphosphoryl)dibenzo[b,d]thiophen (PPT). Durch die Mischung wird die Energie nicht auf einzelnen Molekülen gespeichert, sondern durch die Spannung zwischen Elektronendonator und Elektronenakzeptor. Die Ladung muss also längere und unterschiedlich lange Wege zurücklegen, bis es zur Licht-Emission kommt. Die Forscher hoffen nun, dass das kostengünstige Verfahren langfristig zu neuen Anwendungsgebieten führt. Sogar die Anwendung bei bildgebenden Verfahren in der Medizin halten sie für möglich. Noch ist der Prozess jedoch sehr anfällig gegenüber Wasser und Sauerstoff. |
Quelle
Kabe R, Adachi C. Letter: Organic long persistent luminescence. Nature 2017; doi:10.1038/nature24010
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