Ausbildung

Grundsätzlich erfreulich, aber ...

Apothekerin Andrea Hug, Freiburg

Es ist grundsätzlich erfreulich, wenn sich der pharmazeutische Nachwuchs Gedanken darüber macht, wie das Pharmaziestudium sinnvoller gestaltet werden könnte. Immerhin knapp die Hälfte der Studierenden, die die Umfrage des BPhD ausgefüllt haben, hat bereits ihre jeweiligen Famulaturen durchlaufen und sich ein erstes Bild ihres späteren Berufes machen können. Nach den Statistiken der ABDA arbeiten etwa 80% der Pharmazeuten in der Offizin, obwohl nur ungefähr ein Drittel der Umfrageteilnehmer dies als Berufswunsch formuliert. Noch immer gelingt es allem Anschein nach nicht, den Studierenden im Grundstudium den Bezug zu ihrer späteren Tätigkeit zu vermitteln. Die Forschung auf dem Gebiet der Pharmazie und der Medizin erfordert aber unser stetiges Weiterbilden, denn die Zeit, Grundlagen aufzuholen, ist später kaum mehr gegeben. Natürlich wünschen wir uns alle eine partnerschaftliche Zusammenarbeit mit unseren ärztlichen Kollegen, aber der gegenseitige Respekt beruht meines Erachtens eher auf fundiertem Wissen, welches wir auch teilen, als aus gemeinsam ­besuchten Lehrveranstaltungen. Im Idealfall ergänzen sich die einzelnen Wissensbereiche von Arzt und Apotheker. Ansonsten läuft unser Berufsstand Gefahr überflüssig zu werden.

Auch die Forderung nach einer Verkürzung der Famulatur von acht auf vier Wochen, bei nur zwei Wochen, die verbindlich in der öffentlichen Apotheke abgeleistet werden müssen, ist so nicht nachvollziehbar. Als erste Orientierung würde sie so ihren Wert verlieren, da in zwei Wochen kaum mehr als zwei Arbeitstage für das Kennenlernen der einzelnen Arbeitsbereiche in der Offizin zur Verfügung ständen. |

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