Arzneimittel und Therapie

Um den Schlaf gebracht

87 Arzneimittel im Verdacht

rr | Das Institute for Safe Medication Practices (ISMP) hat die bei der FDA gemeldeten Nebenwirkungen vom zweiten Quartal 2016 ausgewertet, darunter fast 7000 Fälle von Insomnie.

Schlaflosigkeit ist eine der häufigsten berichteten unerwünschten Wirkungen von Arzneimitteln in den USA. Glaubhafte (nicht zufällige) Signale wurden im Beobachtungszeitraum für 87 Arzneimittel registriert, darunter:

  • die Fluorchinolone Ciprofloxacin, Levofloxacin und Moxifloxacin,
  • 13 verschiedene Antidepressiva (z. B. Duloxetin, Fluoxetin, Venla­faxin, Bupropion, Sertralin),
  • Stimulanzien wie Pseudoephedrin (in Erkältungsmitteln), Arzneimittel zur Behandlung von ADHS (z. B. Atomoxetin) und synthetische Schilddrüsenhormone,
  • antivirale Arzneimittel gegen Influenza (z. B. Oseltamivir), Hepatitis B und C (z. B. Sofosbuvir) und HIV (z. B. Emtricitabin/Tenofovir).

Die Ergebnisse sind konsistent mit bestehenden Erfahrungen. Die neurologische Aktivität der Fluorchinolone ist hinlänglich bekannt. Depressionen können an sich bereits mit Schlafstörungen einhergehen, als Nebenwirkung von Antidepressiva passt Insomnie ins Bild ihrer Wirkweise. Während Stimulanzien wenig überraschend in dieser Liste auftauchen, ist der Zusammenhang zwischen Virustatika und Schlaflosigkeit noch nicht geklärt. |

Quelle

QuarterWatch vom 25. Januar 2017, verfügbar unter www.ismp.org

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