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Aus der Hochschule
Zeugnisse und Wissenschaftspreise
Feierstunde der Martin-Luther Universität Halle-Wittenberg
An der Festveranstaltung nahmen mehr als 300 Personen teil. Den Festvortrag hielt Prof. Charlotte Kloft, Berlin, über die Entwicklung und den aktuellen Stand der Klinischen Pharmazie in Deutschland. Danach erhielten die 95 Absolventen, von denen sich vier über die Note „sehr gut“ freuen konnten, ihre Zeugnisse. Dr. Jens Münch, Präsident der Apothekerkammer Sachsen-Anhalt, die den Sektempfang sponserte, und Prof. Wolfgang Sippl, Direktor des Instituts für Pharmazie, gratulierten in ihren Grußworten allen Absolventen.
Dr. Adrian Richter und Dr. Rico Schwarz erhielten für ihre Dissertationen den von der Bayer Bitterfeld GmbH gestifteten Wissenschaftspreis Pharmazie. Dr. Richter, der dem Arbeitskreis von Prof. Peter Imming angehörte, hat die Synthese von Benzothiazinonen optimiert und einen neuen Wirkmechanismus beschrieben. Benzothiazinone sind potente Hemmstoffe des Enzyms Riboseepimerase DprE1 in Mycobacterium tuberculosis, dem Erreger der Tuberkulose. Aufgrund zunehmender Resistenzbildung des Erregers ist das Interesse an Wirkstoffen mit neuartigen Angriffspunkten (Targets) wie DprE1 groß.
Dr. Rico Schwarz, der von Prof. Andrea Sinz betreut worden war, hat in seiner Dissertation eine vielversprechende Methode entwickelt, um ligandeninduzierte Konformationsänderungen an nukleären Rezeptoren, wie Peroxisom-Proliferator-aktivierten Rezeptoren (PPARs), zu untersuchen. PPARs spielen eine bedeutende Rolle für die Regulierung des Energiehaushalts der Zelle und sind Targets für die Entwicklung neuer Arzneistoffe. Um die Wechselwirkungen zwischen PPAR-α bzw. -β/-δ mit potenziellen Arzneistoffen zu charakterisieren, kombinierte Schwarz Quervernetzungsexperimente mit der Massenspektrometrie. Dieser Ansatz hat einen geringeren Substanzverbrauch und ist auf verschiedenste Proteinsysteme anwendbar.
Der Preis der Serumwerk Bernburg AG für die beste Diplomarbeit ging an Sindy Müller. Sie charakterisierte photoaktivierbare Phospholipide für die chemische Quervernetzung (Cross-Linking) von Lipiden und Peptiden und führte grundlegende Studien zur Wechselwirkung von Peptiden mit Lipiden durch. Die erhaltenen Ergebnisse bilden die Basis, um eine allgemein anwendbare Methode zur Untersuchung der Orientierung von membranbindenden Peptiden und Proteinen in Phospholipidmembranen zu entwickeln. |
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