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Weiterhin Engpässe bei Impfstoffen
Drei von vier Keuchhusten-Vakzinen derzeit nicht lieferbar
Im Zusammenhang mit der derzeit grassierenden Keuchhustenwelle werden immer wieder die schlechten Impfraten bei Erwachsenen angemahnt. Für sie selber ist Keuchhusten in der Regel auch nicht gefährlich. Kritisch hingegen ist die Erkrankung für Säuglinge. 2016 starben in Deutschland drei Neugeborene an der Infektion. Da eine Impfung erst im Alter von zwei Monaten erfolgen kann, sind die Allerkleinsten auf den Impfschutz ihrer Umgebung angewiesen. Doch impfen ist manchmal leichter gesagt als getan. Seit einigen Jahren gibt es wieder Probleme bei den Impfstoffen mit azellulärer Pertussiskomponente.
Insgesamt ruht die Versorgung in Deutschland auf den Schultern von drei Firmen: einmal GlaxoSmithKline – die Briten können mit Boostrix (TdaP) im Moment als einziger Hersteller überhaupt liefern. Deutlich schlechter sieht es beim zweiten Wettbewerber im Markt aus, Sanofi-Pasteur. Als nur sehr begrenzt vorhanden beschreibt das Unternehmen die Verfügbarkeit von Repevax auf Nachfrage. Auch beim dritten Hersteller Pfizer, der für den deutschen Vertrieb von TdaP-Immun zuständig ist, gibt es keine erfreulichen Nachrichten. Pfizer bestätigt gegenüber DAZ.online, dass die Auffrischungs-Impfung TdaP-Immun nicht lieferbar ist.
Die Krux an der Keuchhusten-Impfung ist, dass sie im Gegensatz zu beispielsweise Masern keinen lebenslangen Schutz bietet. Die STIKO hat dieser Erkenntnis Rechnung getragen und empfiehlt seit 2009, allen Erwachsenen bei der nächsten fälligen Td-Impfung auch Pertussis zu impfen – jedoch nur einmalig. Sollte kein Impfstoff verfügbar sein, lautet die Devise „Priorisierung“. So rät die STIKO in solchen Fällen dazu, in erster Linie bislang sicher ungeimpfte Personen zu impfen, dann Haushaltsangehörige von Risikopersonen (sog. Kokon-Strategie). Danach kommen Auffrischimpfungen an die Reihe – erst bei Vorschulkindern, dann bei Jugendlichen zuletzt bei Erwachsenen. |
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