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Wirtschaft
Anspruchsvolles Jubiläum
Merck blickt auf ein „ordentliches Jahr“ zurück
Am vergangenen Donnerstag präsentierte Merck-Chef Stefan Oschmann die Zahlen für 2017. Die Jahresziele konnten erreicht werden und mit den Neuzulassungen zweier Arzneimittel verzeichnete der Konzern wichtige strategische Erfolge. So erhielt Mavenclad® (Cladribin) die Zulassung für die Behandlung schubförmiger Multipler Sklerose. Und Bavencio® (Avelumab) kam als Monotherapie bei metastasiertem Merkelzellkarzinom auf den Markt – bescherte Merck jedoch zugleich auch Rückschläge: Im November verfehlte die Krebsimmuntherapie ein Studienziel bei Patienten mit Magenkrebs und im Februar konnte sie in einer Phase-III-Studie die Gesamtüberlebensrate im Vergleich zu Docetaxel bei Bronchialkarzinomen nicht verbessern.
Der Konzernumsatz stieg leicht um zwei Prozent von 15,0 auf 15,3 Mrd. Euro. Im vergangenen Jahr rettete die US-Steuerreform die Bilanz des aus einer Darmstädter Apotheke hervorgegangenen DAX-Konzerns. So profitierte Merck von einem Sonderertrag in Höhe von 906 Millionen Euro aus der Reform. Der bereinigte Gewinn vor Steuern sank indes um knapp 2 Prozent auf 4,41 Milliarden Euro. An der Börse sorgten der Ausblick und die Geschäftszahlen für lange Gesichter: Die Merck-Aktie fiel am DAX-Ende auf den tiefsten Stand seit April 2016. Zuletzt betrug der Abschlag 5 Prozent auf 77,06 Euro.
„2017 war ein ordentliches Jahr für Merck. Wir haben uns in einem anspruchsvollen Umfeld gut behauptet und alle Ziele für das Jahr erreicht“, so Oschmann. „Wir halten daher Kurs und werden unsere innovationsgetriebenen Wachstumsstrategien [...] weiter umsetzen.“ Das älteste deutsche Pharma- und Chemieunternehmen startet eher wenig optimistisch in sein Jubiläumsjahr. |
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