Wirtschaft

Vorwurf der Korruption

Ermittlungen gegen Roche in Russland

eda | Erst Novartis in Griechenland, jetzt Roche in Russland? Beiden Schweizer Pharmakonzernen wird vorgeworfen, Ärzte bestochen und illegal Einfluss auf die Politik genommen zu haben. Die russische Polizei ermittelt nun gegen Ex-Mitarbeiter.
Foto: bankoo – stock.adobe.com

In mindestens zwei Strafverfahren ermitteln derzeit die Behörden in Russland gegen vier ehemalige Angestellte des Schweizer Pharmaherstellers Roche. Der Vorwurf lautet: Bestechung von Ärzten und Verkauf von Arzneimitteln auf dem Schwarzmarkt. Wie die Handelszeitung meldete, bestätigte eine Unternehmenssprecherin die Informationen: „Roche Russland wurde mit einer offiziellen polizeilichen Mitteilung über eine laufende Untersuchung zu möglicherweise betrügerischen Aktivitäten ehemaliger Mitarbeiter informiert. [...] Roche arbeitet mit den Behörden zusammen.“

Die ehemaligen Roche-Mitarbeiter waren bis 2014 für den Hersteller tätig. Laut russischen Medienberichten wurden sowohl die Privatwohnungen durchsucht als auch die Büros in Moskau. Belastendes Material konnte bei den Durchsuchungen offenbar beschlagnahmt werden. Vor allem ging es um Unterlagen und Datenträger zu Vorlesungen, Präsentationen und Konferenzen sowie Listen zu Personen, die an bestimmten Veranstaltungen teilgenommen haben. Es wird auch ermittelt, ob Bonuszahlungen von Roche an Ärzte gelaufen sind, wenn bestimmte Arzneimittel abgegeben wurden.

Verfahren in New York

Bereits seit 2016 streiten Roche und der russische Konkurrent Biocad vor einem New Yorker Gericht – auch in dem Fall geht es um Korruptionsvorwürfe und Dumpingpreise. Biocad hat den Rechtsstreit in erster Instanz verloren, das Urteil jedoch angefochten. Bis Mitte Mai kann Roche nun erneut Stellung zu den Vorwürfen nehmen. |

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