Gesundheitspolitik

Zyto-Apotheker im Aufbruch

In Bayern gründet sich die ARGE PareZu – keine Konkurrenz zu DAV und VZA

BERLIN (ks) | Der Schiedsspruch zur Hilfstaxe hat die Zytostatika-herstellenden Apotheken in der Republik erschüttert. In Bayern haben sich nun einige von ihnen zu einer Arbeitsgemeinschaft zusammengetan und eine Resolution verabschiedet.

Vergangene Woche trafen sich gut 20 Apothekerinnen und Apotheker aus Bayern in der Nähe von Ingolstadt. Was sie verbindet: Sie alle verfügen über ein Reinraumlabor. Insgesamt haben in Bayern schätzungsweise 40 Apotheken ein solches Labor, in dem sie parenterale Zubereitungen fertigen können. Das zentrale Thema des Treffens war, wie diese Apotheken unter den Bedingungen des Schiedsspruches zur Hilfstaxe weiterhin eine qualitativ hochwertige Versorgung der Patienten sicherstellen können. Die Initiative hierfür ging von den Apothekern Dr. Thomas Wellenhofer (Bahnhof-Apotheke Freilassing) und Dr. Franz Stadler (Sempt-Apotheke, Erding) aus. Sie wollten diejenigen zusammenbringen, die „die Arbeit vor Ort leisten, aber kein Sprachrohr haben“, wie Stadler erklärt.

Entstanden ist die „Arbeitsgemeinschaft parenterale Zubereitungen“ (ARGE PareZu). Dabei handelt es sich um keinen Verband oder Verein, wie Stadler betont. Ziel sei, ­eine Plattform zu schaffen, um gemeinsame Projekte durchzuführen und auf diese Weise die Arbeit des VZA und des DAV zu unterstützen.

Nach intensiver Diskussion haben 75 Prozent der anwesenden Apotheken als Startschuss der ARGE PareZu eine Resolution mit gemeinsamen Grundlagen und Forderungen verabschiedet. Ihr Ziel ist, im Interesse der Patienten klare Positionen für eine dezentrale, wohnortnahe Versorgung zu beziehen und öffentlich deren Umsetzung zu fordern.

Die beiden Initiatoren suchen auch Mitstreiter außerhalb Bayerns. Sie laden alle Apotheken, die über einen Reinraum verfügen und der Resolution zustimmen wollen, ein, sich anzuschließen und sich bei ihnen zu melden. |

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