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Gesundheitspolitik
Zuwarten ist gefährlich
AVNR-Chef mahnt Eile beim Rx-Versandverbot an
Wie der AVNR mitteilte, ging Kufen in seinem Grußwort zum traditionellen Mai-Empfang am vergangenen Mittwochabend zunächst auf die Rolle der Stadt Essen als „führender Gesundheitsstandort in der Region“ ein. Was die Apotheker betrifft, erklärte er, dass zu einem Top-Gesundheitsstandort auch eine starke Apothekerschaft gehöre – und zwar in jedem Stadtteil. Dabei betonte Kufen laut AVNR, dass die Leistungen der Apotheken weit über die persönliche Beratung hinausgingen. Dies verdiene seine Hochachtung. Das könne man sich nicht im Internet herunterladen. „Daher haben Sie mich an Ihrer Seite“.
Kufens Rede folgte der politische Lagebericht von Thomas Preis. Es war seine erste öffentliche Rede nach der Abkehr des CDU-Politikers Michael Hennrich vom Rx-Versandverbot und nachdem bekannt wurde, dass das Bundesgesundheitsministerium am Rx-Versandverbot zweifelt. Wie schon DAV-Chef Fritz Becker auf dem DAV-Wirtschaftsforum, rückte auch Preis von der Forderung nach einem Rx-Versandverbot keinen Deut ab.
Der Verbandschef verwies erneut auf die Vereinbarung im Koalitionsvertrag von Union und SPD. Er spielte auf Hennrichs neuen Vorschlag im Versandkonflikt an und nannte ihn ein „nicht durchdachtes Umdenken“. Es sei jetzt wichtiger denn je, den „massiven Werbefeldzügen ausländischer Versandhändler schnell ein Ende zu setzen“. Preis stellte klar: „Weiteres Zuwarten führt unweigerlich zur Zerschlagung unseres funktionierenden Arzneimittelversorgungssystems mit gesetzlich vorgeschriebenen Gemeinwohlverpflichtungen zulasten der Schwächsten unserer Gesellschaft – den Alten und Kranken.“ |
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