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- AZ 25/2018
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Wirtschaft
Gehe-Beirat protestiert
Kritik gegenüber dem GKV-Spitzenverband
Das Positionspapier des GKV-Spitzenverbandes zum Apothekenmarkt sorgt weiter für Unruhe. Der Verwaltungsrat des Kassenverbandes hatte kürzlich ein Positionspapier zur Apothekenvergütung und zur Apothekenstruktur beschlossen, das es in sich hatte: In dem Papier fordern die Kassen die Umsetzung weiter Teile des Honorargutachtens der Agentur 2HM. Am Apotheken- und Großhandelshonorar soll demnach mehr als 1 Milliarde Euro pro Jahr gespart werden. Das Fixhonorar der Apotheker solle auf unter 6 Euro abgesenkt werden, während die prozentuale Marge angehoben und gleichzeitig gedeckelt wird.
Was die Versorgungsstruktur betrifft, fordert der Verband die Aufhebung des Fremd- und Mehrbesitzverbotes, Selektivverträge mit Versendern, Apothekenbusse und die Stärkung der Telepharmazie.
Der Pharmagroßhändler Gehe und sein Apotheker-Beirat „gesund leben“ kritisieren das Positionspapier und den Beschluss des Spitzenverbandes scharf. „Das oberste Ziel des GKV-Spitzenverbandes sollte es sein, den Patienten in den Mittelpunkt zu stellen. Einsparungen von mehr als einer Milliarde Euro bei den Apothekern konterkarieren dieses Ziel jedoch zutiefst. [...] Offensichtlich möchten die Kassen gut funktionierende Strukturen zerschlagen,“ erklärt der Beiratsvorsitzende Christian Flössner. Es könne nicht die wichtigste Aufgabe der Kassen sein, „Geldberge anzuhäufen“. Vielmehr sollten sie die Versorgung unterstützen und „ihre Anstrengungen im Bereich der Prävention verstärken“. „Hier kann die Apotheke künftig eine zentrale Rolle einnehmen“, so Flössner weiter.
Gehe-Chef Dr. Peter Schreiner erklärte zudem, dass der Großhändler bei einer Umsetzung der Kassenforderung Millionenbeträge verlieren würde. |
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