Gesundheitspolitik

Becker für Qualitätsoffensive

LAV-Chef kritisiert mangelnde Kontrolle bei Valsartan

az | Angesichts des Rückrufs von Valsartan-haltigen Arzneimitteln fordert der Landesapothekerverband Baden-Württemberg (LAV) ein stärkeres Engagement der Arzneimittelhersteller bei der Qualitätskontrolle ihrer Produkte.
Foto: ABDA
LAV-Chef Fritz Becker

„Bei allem Verständnis dafür, dass überall auch mal Fehler passieren können: Ich frage mich schon, wie es sein kann, dass in rund 20 Hersteller-Betrieben, die Valsartan-haltige Arzneimittel produzieren und die offenbar den gleichen Wirkstofflieferanten haben, nirgends eine solche Verunreinigung im Rahmen der Qualitätskontrolle aufgefallen ist“, moniert Becker in einer Pressemeldung. Die Hersteller der Endprodukte dürften sich nicht allein auf Zertifikate verlassen, die irgendwo in der Welt ausgestellt wurden. Hier müssten mindestens Proben gezogen, die sorgfältig analysiert werden und die die bescheinigte Qualität auch einwandfrei bestätigten.

Wirkstoffproduktion muss wieder in Europa stattfinden

Die Forderungen der Apothekerschaft richten sich zudem an den Gesetzgeber. „Auch wenn der Ball im Augenblick sicher bei den Herstellern liegt: Die deutsche und auch die europäische Politik muss Rahmenbedingungen schaffen, damit Wirkstoffproduktion auch wieder in Europa und unter europäischen Standards stattfindet“, so Becker. Mittlerweile würden Generika wie auch Originalpräparate immer häufiger im Ausland produziert, heute kämen mehr als vier von fünf Wirkstoffen aus Indien oder China – und nähmen dabei zum Teil eigen­artige Wege, bis sie eine deutsche Apotheke ­erreichen. Becker: „In Asien hergestellt, in Ungarn oder Ru­mänien verpackt, in Malta kontrolliert und zum Schluss nach Deutschland transportiert – solche globalen Wege sind für Arzneimittel längst keine Ausnahme mehr. Dass das der Qualität wenig zuträglich ist, dürfte klar sein.“ |

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