- DAZ.online
- DAZ / AZ
- AZ 45/2018
- Bayerns Ärzte für ...
Gesundheitspolitik
Bayerns Ärzte für Fernbehandlung
Ärztetag beschließt Änderung der Berufsordnung
28 Prozent der Bayern wünschen sich laut einer Mitteilung der Techniker Krankenkasse, Arztgespräche per Video von zu Hause aus führen zu können. Das soll nun bald möglich sein, und zwar sogar ohne vorherigen persönlichen Kontakt. Denn der Bayerische Ärztetag hat Ende Oktober beschlossen, dass zukünftig eine ausschließliche Beratung oder Behandlung über Kommunikationsmedien im Einzelfall erlaubt sein soll, „wenn dies ärztlich vertretbar ist und die erforderliche ärztliche Sorgfalt insbesondere durch die Art und Weise der Befunderhebung, Beratung, Behandlung sowie Dokumentation gewahrt wird und der Patient auch über die Besonderheiten der ausschließlichen Beratung und Behandlung über Kommunikationsmedien aufgeklärt wird“.
CSU-Landtagsfraktion: Digitalisierung massiv anschieben
Damit kommen die Ärzte auch einer Forderung der bayerischen Landespolitik nach. Im Vorfeld des Ärztetages hatte Bernhard Seidenath, gesundheitspolitischer Sprecher der CSU-Fraktion im Bayerischen Landtag, in einer Pressemeldung ausdrücklich begrüßt, dass die Delegierten sich mit der Erweiterung der Fernbehandlungsmöglichkeiten befassen wollten. Seidenath äußerte wörtlich: „Die Digitalisierung macht es möglich, dass der Patient nicht immer die Praxis aufsuchen muss.“
In der Pressemeldung betonen Seidenath und Klaus Holetschek, stellvertretender Vorsitzender des Arbeitskreises Gesundheit und Pflege, dass die CSU-Landtagsfraktion das Thema Digitalisierung im Gesundheitswesen massiv anschiebe. Auch die Apotheker werden dabei ausdrücklich erwähnt: „Wir wollen beim elektronischen Rezept weiterkommen und begrüßen deshalb die entsprechenden Initiativen etwa aufseiten des Bayerischen Apothekerverbands.“
Forderung nach mehr Studienplätzen in Humanmedizin
Auch der Ärztemangel war Thema beim Bayerischen Ärztetag. Nach einem Bericht des Ärzteblatts forderten die Delegierten, die Zahl der Studienplätze für Humanmedizin auf mindestens 17.000 pro Jahr zu erhöhen – so viele habe es deutschlandweit vor der Wiedervereinigung gegeben. Im vergangenen Jahr seien nur 10.750 Plätze für Studienanfänger angeboten worden. |
0 Kommentare
Das Kommentieren ist aktuell nicht möglich.