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Gesundheitspolitik
Kommentar: Die Hängepartie geht weiter
Auch wenn der Zeitpunkt überraschend schien: Nach der für die CDU enttäuschenden Hessenwahl war für Angela Merkel die Ankündigung des Verzichts auf den Parteivorsitz die einzige Möglichkeit, ihrer Abwahl beim Parteitag im Dezember zuvorzukommen. Nun ist der Kampf um den Parteivorsitz und damit den Zugriff auf die Kanzlerschaft eröffnet.
Wer am Ende das Rennen macht, ist derzeit vollkommen offen – genauso wie die Frage, wer beim Parteitag überhaupt als Kandidat antritt. Ihren Hut in den Ring geworfen haben bereits CDU-Generalsekretärin Annegret Kramp-Karrenbauer, Gesundheitsminister Jens Spahn und Ex-Fraktionschef Friedrich Merz sowie drei weitere (eher unbekannte) Bewerber. Wer sonst noch den Finger hebt, wird sich bald zeigen.
Welche Auswirkungen das für die Apotheker haben kann, ist momentan schwer zu sagen. Zumindest was Jens Spahn betrifft, dürfte jedoch – sollte er tatsächlich zum Zug kommen – klar sein, dass er alles daran setzen wird, Angela Merkel so schnell wie möglich auch als Bundeskanzler abzulösen. Da ein von Spahn eingesetzter Bundesgesundheitsminister vermutlich ebenso viele Sympathien für den Versandhandel haben wird wie er selbst, wäre dieses Szenario nicht gerade erfreulich.
Ganz konkret bedeutet die Kandidatur Spahns jedoch erst einmal, dass er sich nun voll und ganz auf den Kampf um den Parteivorsitz konzentrieren wird. Für die Apotheker, denen der Gesundheitsminister beim Deutschen Apothekertag noch eine zügige Lösung im Versandkonflikt versprochen hat, könnte das heißen: Die Hängepartie geht weiter.
Dr. Christine Ahlheim, Chefredakteurin der AZ
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