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DAZ aktuell
Wir müssen über das Honorar reden
Johann-Magnus Frhr. v. Stackelberg, stellvertretender Vorstandsvorsitzender, GKV-Spitzenverband
In diesem Jahr werden wir mit den Apothekern über ihr Honorar sprechen müssen. Nach den kolportierten Ergebnissen eines unveröffentlichten Gutachtens des Bundeswirtschaftsministeriums zahlen wir den Apothekern über eine Milliarde Euro zu viel, ohne dass unsere Versicherten dafür entsprechende Leistungen erhalten. Die Medienberichte legen nahe, dass es gerade in Ballungsgebieten erhebliche Reserven gibt; hingegen in anderen Regionen mehr für eine sichere Versorgung sowie für den Nacht- und Notdienst getan werden sollte. Gemeinsam mit den Apothekern sollten wir jene Apotheken identifizieren, denen es schlecht geht und die zugleich für die Versorgung gebraucht werden. Ihnen muss durch eine rechtssichere Umverteilung der Gelder geholfen werden. Zugleich muss man aber auch fragen, ob jede Apotheke gebraucht wird. Eine Umstrukturierung der Apothekenvergütung scheint notwendig, keinesfalls jedoch eine insgesamt höhere Honorarsumme wie die Apothekerschaft fordert. Denn solange jeder Apotheker und jede Apothekerin frei entscheiden kann, wo er oder sie sich niederlässt, gibt es kein Argument für ein generelles Abfedern des wirtschaftlichen Risikos durch die GKV. Über all das müssen wir in den kommenden Monaten reden – gerne endlich auf der Basis von repräsentativen Zahlen zu den Einnahmen der Apotheker. Es ist an der Zeit, dass sich die Apothekerschaft den Anforderungen eines modernen Gesundheitswesens stellt – dazu gehört dann z. B. auch, den Versandhandel endlich als Teil einer zeitgemäßen Arzneimittelversorgung anzuerkennen. |
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