- DAZ.online
- DAZ / AZ
- DAZ 23/2018
- Wenn Arzneimittel nicht ...
Aus den Ländern
Wenn Arzneimittel nicht mehr helfen
AOK, BAV und QuE initiieren Beratungsaktion zum Thema Antibiotika
„Vom 1. Juni bis zum 31. Juli 2018 haben AOK-Versicherte in Mittelfranken die Möglichkeit, bei einer der 266 teilnehmenden Apotheken ihren Medikamentenmix überprüfen zu lassen“, erklärt Christine Brummer, Pressesprecherin der AOK in Nürnberg die Aktion. „Zudem beraten die Apotheker in dem Zeitraum zur sicheren Einnahme von Antibiotika.“
Antibiotika gezielt einsetzen
Antibiotika gehören zu den am häufigsten verschriebenen Medikamenten in Arztpraxen. Allein in Mittelfranken bekamen 2016 rund 201.000 AOK-Versicherte Antibiotika verordnet, landesweit sogar rund 1,4 Millionen. Experten warnen allerdings davor, diese Arzneimittel ohne medizinische Indikation einzusetzen. Bei virusbedingten Krankheitsbildern, wie bei den meisten Erkältungen oder der Grippe, sind sie wirkungslos, darauf möchte die Aktion aufmerksam machen. „Die Gefahr: Durch übermäßigen und medizinisch nicht notwendigen Antibiotika-Einsatz können resistente Keime entstehen, gegen die es dann kaum noch wirksame Medikamente gibt“, so Dr. Hans-Peter Hubmann, 1. Vorsitzender des Bayerischen Apothekerverbandes (BAV). „Um bakterielle Infektionen auch in Zukunft erfolgreich behandeln zu können, sollten Antibiotika gezielter eingesetzt werden.“
Weitere Informationen zu ARena und den beteiligten mittelfränkischen Arztnetzen QuE Nürnberg, PNS Nürnberg Süd und GFJ Altdorf gibt es unter www.arena-info.de
Projekt ARena ergänzt Beratungsinitiative
Erstmalig ist auch das regionale Gesundheitsnetz QuE Nürnberg an der Aktion „Arzneimittel sicher einnehmen“ beteiligt. Der Vorsitzende Dr. Veit Wambach begründet sein Mitwirken so: „Das diesjährige Sonderthema Antibiotika liegt uns sehr am Herzen und passt gut zu unserem Engagement beim Projekt ARena ‚Antibiotika-Resistenzentwicklung nachhaltig abwenden‘. Bei dem Innovationsfondsprojekt setzen sich Ärzte und Praxispersonal gemeinsam für einen vernünftigen Einsatz von Antibiotika ein.“ Dazu gibt es regelmäßige Qualitätszirkel der beteiligten Mediziner sowie einen Austausch mit Krankenhäusern, Pflegeeinrichtungen und Apotheken. |
0 Kommentare
Das Kommentieren ist aktuell nicht möglich.