Apotheke und Markt

Neue Offenheit – und neues Gebührenmodell

„Gesund leben“-Apotheker trafen sich in Frankfurt/M.

wes | „Gesund leben live“ heißt das Partnertreffen der Gehe-Apothekenkooperation. Nachdem das Treffen im vergangenen Jahr in Berlin stattgefunden hatte, lockte es dieses Mal rund 400 „Gesund leben“-Apothekerinnen, -Apotheker und ihre Teams nach Frankfurt am Main. Am 9. Juni verkündete dort der Gehe-Marketingchef nicht nur eine neue, offenere Unternehmenskultur, sondern auch ein neues Gebührenmodell für die Kooperation.

In seiner Eröffnungsrede betonte Andreas Thiede, Geschäftsführer Vertrieb und Marketing bei Gehe, dass sich bei dem traditionsreichen Stuttgarter Pharmagroßhändler einiges ändern soll: „Wir sind auf dem Weg, eine neue und offene Kultur zu entwickeln“, so Thiede. So habe man in den vergangenen Wochen und Monaten viele Gespräche geführt – mit Politikern, Mitarbeitern, vor allem aber mit über 600 Apothekerinnen und Apothekern.

Ausdruck dieser neuen, offenen Kultur sei auch das neue Gehe-Büro in Berlin, das den Kontakt in die Politik halten und die Positionen der Gehe vertreten soll. Man wolle klar zeigen, dass der pharmazeutische Großhandel im Gesundheitssystem eine wichtige Rolle spielt, betonte Thiede – und dass sich die Gehe um die Apotheker kümmert.

Auch zu den aktuellen Entwicklungen in der Gesundheitspolitik bezog Thiede Stellung: Die Forderung des GKV-Spitzenverbands, das Apothekenhonorar um 1 Milliarde Euro zu senken, lehnt er ab. Großhandel und Apotheker müssten der Politik gemeinsam klarmachen, „dass ohne uns eine Versorgung der Patienten nicht möglich ist“. Denn: „Die Apothekerinnen und Apotheker sind die Antwort auf die Versorgungsfragen der Zukunft“, ist sich Thiede sicher.

Foto: Gehe
Großes Kino Beim Partnertreffen der Gehe-Apothekenkooperation wurde viel geboten.

Erfolgsbeteiligung und neues Gebührenmodell

Besonders gefreut haben dürfte die anwesenden „Gesund leben“-Apotheker die Ankündigung Thiedes, dass auch die Gehe-Kooperation eine Erfolgsbeteiligung einführt: Bis zu 4 Prozent des Umsatzes mit „Gesund leben“-­Industriepartnern werden zukünftig wieder zurückgezahlt – je nach Leistungsstufe der teilnehmenden Apotheke. Und auch hier gibt es Neuigkeiten: Zukünftig werden die Leistungsstufen um neue, modular zubuchbare Leistungen ergänzt. Gleichzeitig sinken die monatlichen Mitgliedsgebühren deutlich: Die „niedrigste“ Stufe „Klassik“ kostet jetzt 199 Euro pro Monat statt bisher 499 Euro, die Gebühr für „Pro“-Apotheken sinkt von 799 auf 699 Euro pro Monat und „Optimum“-Mitglieder zahlen neu einen Monatsbeitrag von 699 statt bisher 1600 Euro.

Dueck: Schließen Sie sich zusammen!

Anschließend las der selbsternannte „Omnisoph“ und ehemalige IBM-Manager Gunter Dueck den anwesenden Apothekern die Leviten: Auch sie seien nicht vor dem Schicksal gefeit, das die Banken- oder die Autoindustrie erleiden. Durch Ignoranz gegenüber den durch die Digitalisierung ausgelösten gesellschaftlichen Veränderungen können ganze Branchen in kürzester Zeit radikal an Bedeutung verlieren, wie Dueck in seiner unnachahmlich trockenen, oft an einen Kabarettisten erinnernden Art darlegte. Auch die Apotheke müsse sich ändern, wenn sich die Welt um sie herum ändert – und die Apotheker seien gut beraten, sich diesen Herausforderungen gemeinsam zu stellen und sich beispielsweise für Online-Plattformen zusammenzuschließen.

Foto: Gehe
Platz 1 beim gela-Award ging an Alexandra Wolff-Dädelow und Rebecca Pittich aus der Stadt Apotheke in Schwalmstadt-Treysa

Am Samstagnachmittag konnten die Teilnehmer in Fachforen ihre pharmazeutische Kompetenz stärken, sich in einer Ausstellung über Neuheiten der „Gesund leben“-Industriepartner informieren und den Tag anschließend beim „gela-Award“ für die „Gesund leben“-Ansprechpartnerinnen in der Apotheke und der anschließenden ­Party ausklingen lassen.

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