Prisma

Zeigt her eure Hände

Mit Sonnencreme ins Nagelstudio

cst | Gelnägel liegen im Trend. Doch zur Polymerisation der UV-reaktiven Acrylgele müssen die frisch lackierten Hände erst einmal einige Minuten unter eine UV- oder Leucht­dioden-Lampe. Und das könnte unerwünschte Folgen haben. Experten raten: Zum Schutz vor Hautkrebs sollten fingerlose Handschuhe übergezogen oder 20 Minuten vor der Maniküre eine Sonnencreme mit hohem Lichtschutzfaktor aufgetragen werden.
Foto: igor_kell – stock.adobe.com
Gelnagellack enthält photosensible Polymere. Durch UV-Strahlung wird die Verkettung der Moleküle initiiert, und das Gel härtet aus.

Eine aktuelle Umfrage einer irischen Arbeitsgruppe förderte Folgendes zutage: 72% der 424 befragten Personen glaubten, dass von UV-Lampen, die zur Härtung von Gelnagel­lacken verwendet werden, ein Krebsrisiko ausgehe. Aber nur 3% gaben an, vor der Behandlung Sonnenschutz aufzutragen. Leichtsinn oder nicht? Die Studienlage ist nicht ganz eindeutig. Einige Fallberichte legen nahe, dass die UV-Exposition bei Benutzung der Lampen – die es mittlerweile auch schon für den Hausgebrauch gibt – mit einem erhöhten Hautkrebsrisiko assoziiert ist. Allerdings kommen verschiedene mathematische Rechenmodelle zu keinem einheitlichen Schluss, ab wann tatsächlich eine Gefahr droht. Die einen sprechen davon, dass mehrere Tausend oder gar Hundertausende Personen regelmäßig zur Maniküre gehen müssten, bis sich bei einer Person ein Malignom am Handrücken entwickelt. Andere meinen, dass – je nach Lampe – bereits bei acht bis 208 Besuchen im Nagelstudio eine kritische Schwelle erreicht werden könnte und DNA-Schäden auftreten. Wer auf Nummer sicher gehen möchte, befolgt daher besser den Ratschlag, die Hände vor der Verschönerung der Nägel mit einer geeigneten Sonnencreme zu schützen. |

Quelle

Bollard SM. Skin cancer risk and the use of UV nail lamps. Australas J Dermatol 2018; doi:10.1111/ajd.12806

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