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Prisma
Älter als gedacht
Die Pest gibt es schon seit der Bronzezeit
Die Pest, verursacht durch das Bakterium Yersinia pestis, tritt auch heute noch gelegentlich auf – beispielsweise auf Madagaskar. Es existieren verschiedene Erscheinungsformen der Krankheit. Man unterscheidet zwischen der Beulen- und Lungen-Pest, Pest-Sepsis und der harmlosen abortiven Pest. Übertragen wird der Erreger vor allem durch den Biss blutsaugender Parasiten (z. B. Flöhe). Diese leben in der Regel auf Nagetieren wie Ratten. Da auch Ratten an der Pest sterben, sind die Flöhe anschließend gezwungen, neue Wirte zu suchen, beispielsweise Menschen. Um Flöhe besiedeln zu können, waren evolutionäre Anpassungen des Bakteriums nötig. Die ältesten analysierten Genome von Yersinia pestis wiesen diese Mutationen noch nicht auf. Daher wurde bisher angenommen, dass die Übertragung von Flöhen auf Menschen seit etwa 2900 Jahren möglich ist. Bei der Sequenzierung des Genoms zweier bronzezeitlicher Skelette, die im heutigen Russland gefunden wurden, konnte auch der Pest-Erreger identifiziert werden. Er wies bereits die notwendigen chromosomalen Unterschiede auf. Das Alter der Skelette wurde auf etwa 3800 Jahre datiert. Somit fand die Übertragung der Pest durch Flöhe auf den Menschen bereits mindestens 900 Jahre früher statt als bisher angenommen. Früher waren die Menschen der Pest hilflos ausgeliefert. Zwischen Ansteckung und Tod vergingen im Durchschnitt acht Tage. Heute kann die Krankheit mit Antibiotika behandelt werden. Außerdem sind bereits Impfstoffe gegen Pest auf dem Markt. |
Quelle
Spyrou MA et al. Analysis of 3800-year-old Yersinia pestis genomes suggests Bronze Age origin for bubonic plague. Nature communications 2018;9:2234
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