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Prisma
Blutsauger auf dem Vormarsch
Modell sagt hohe Zeckendichte voraus
Eine Zecke durchläuft in ihrem Leben drei Entwicklungsstadien. Nach dem Schlüpfen lebt sie zunächst als sechsbeinige Larve und entwickelt sich, nachdem sie den ersten Wirt gefunden hat, zur achtbeinigen Nymphe. Nach der nächsten Blutmahlzeit wird sie schließlich zum adulten Tier und kann sich fortpflanzen. Zwischen den verschiedenen Wirten – die von kleinen Nagern über größere Säugetiere bis zum Menschen reichen – kann es zur Übertragung von Krankheiten wie Lyme-Borreliose oder der Frühsommer-Meningoenzephalitis (FSME) kommen. Dabei tragen Nymphen im Vergleich zu anderen Entwicklungsstadien besonders viele Krankheitserreger in sich. Wissenschaftler der Veterinärmedizinischen Universität Wien entwickelten ein Modell, das die Vorhersage der Zeckendichte der in Europa heimischen Art Ixodes ricinus im kommenden Jahr erlauben soll. Dabei bezogen sie die durchschnittliche Jahrestemperatur des Vorjahres und die mittlere Temperatur des Winters in ihre Berechnungen mit ein. Außerdem berücksichtigten sie die Samenproduktion der Buchen zwei Jahre zuvor, da diese als Nahrung für verschiedene Wirte der Zecke dienen. Des Weiteren wurde über einen Zeitraum von neun Jahren die Anzahl der Nymphen pro 100 m2 in einem bayerischen Waldgebiet erfasst. Das Modell sagte für das Jahr 2017 eine Nymphendichte von 187 pro 100 m2 vorher. Mit einer tatsächlichen Zählung von 180 Tieren ist das eine erstaunlich genaue Schätzung. Für das Jahr 2018 wurde eine sehr hohe Zahl von 443 Nymphen pro 100 m2 vorausgesagt. Das Modell ist allerdings nicht universell anwendbar und benötigt Anpassungen, wenn es auf andere Gegenden übertragen werden soll. Sollten die Vorhersagen jedoch stimmen, ist in diesem Jahr äußerste Vorsicht beim Sammeln von Pilzen und Blaubeeren geboten. |
Quelle
Brugger K et al. Forecasting next season‘s Ixodes ricinus nymphal density: The example of southern Germany 2018. Exp Appl Acarol 2018; doi: 10.1007/s10493-018-0267-6 |
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