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- DAZ 31/2018
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Prisma
Sauer macht mutig
Geschmacksqualität steigert Risikobereitschaft
Der Mensch kann mit seinen Geschmacksrezeptoren fünf verschiedene Geschmacksqualitäten unterscheiden: Süß, salzig, sauer, bitter und umami. Bereits in früheren Arbeiten wurden deren Auswirkungen auf Denkprozesse und Entscheidungsfindung untersucht. Um eine mögliche Beeinflussung des Risikoverhaltens festzustellen, verwendeten Forscher nun ein computergestütztes Glücksspiel-Modell (BART, Balloon Analogue Risk-Taking Task). Die Probanden mussten dabei per Mausklick einen simulierten Ballon aufpumpen um eine Belohnung zu erhalten. Mit jedem Klick stieg das Risiko, dass der Ballon platzte, aber auch der mögliche Gewinn steigerte sich. Die Teilnehmer konnten frei entscheiden, wann sie aufhörten zu klicken und sich die Belohnung auszahlen ließen. Vorher nahmen die Personen eine Lösung mit einer der fünf Geschmacksrichtungen zu sich. Dabei kam erstaunliches zutage: Der saure Geschmack steigerte die Risikobereitschaft signifikant. Die Studie wurde in Großbritannien und Vietnam durchgeführt und lieferte in beiden Studienpopulationen ein übereinstimmendes Ergebnis bezüglich des sauren Geschmacks. Sauer macht also nicht nur lustig, sondern auch mutig. Diese Ergebnisse könnten besonders für Menschen relevant sein, die unter einer Angststörung oder Depressionen leiden und eher ein risikovermeidendes Verhalten an den Tag legen. Eine angepasste Ernährung, die hin und wieder zum Eingehen eines Risikos führt, könnte ihnen neue Möglichkeiten eröffnen und zu mehr Lebensfreude beitragen. Jedenfalls kann es nicht schaden, hin und wieder ein Glas Wasser mit einer frisch ausgepressten Zitrone zu trinken. |
Quelle
Vi CT et al. Sour Promotes Risk-Taking: An Investigation into the Effect of Taste on Risk-Taking Behaviour in Humans. Sci Rep 2018;8(1):7987
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