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Aus den Ländern
Drängende Problemfelder angesprochen
Sommerempfang des AV Nordrhein mit politischer Prominenz
Dass es genügend Themen gibt, die den Apothekern auf den Nägeln brennen, machte der Vorsitzende des gastgebenden Apothekerverbands Nordrhein (AVNR), Thomas Preis, bei seiner Begrüßungsrede klar. Auf sechs wichtige Problemfelder wies er die Staatssekretärin hin: Das im Koalitionsvertrag vorgesehene, aber immer noch nicht umgesetzte Rx-Versandverbot. Die dringend benötigte Anhebung des Packungshonorars sowie die Möglichkeit, mit den Krankenkassen Verträge über die Honorierung von pharmazeutischen Dienstleistungen abzuschließen. Die Reformierung der PTA-Ausbildung inklusive der Abschaffung des PTA-Schulgeldes. Die Klarstellung im geplanten Terminstellen- und Versorgungsgesetz (TSVG), dass der Großhandel weiterhin Skonti anbieten darf. Das große Engagement der Apothekerschaft, die andauernd auftretenden Lieferengpässe nicht zu Versorgungsengpässen werden zu lassen. Die Einführung der elektronischen Verschreibung, die nicht zu einer Einschränkung der Wahlfreiheit der Patienten führen darf. Preis forderte die Politik zu raschem Handeln auf: „Klar ist: Wir benötigen ein beherztes und engagiertes Agieren des Ministers“, so Preis, der auf die ständig sinkenden Apothekenzahlen auch in Nordrhein hinwies. Insbesondere das Rx-Versandverbot sei „alternativlos“.
Apotheker unverzichtbar
Die Staatssekretärin, die gleich zu Beginn ihrer Rede betonte, nicht „aus dem Nähkästchen plaudern“ zu wollen, blieb bei diesem Thema dagegen vage. Man arbeite im Bundesgesundheitsministerium an einer Lösung des Problems, dass das EuGH-Urteil eine Ungleichbehandlung ausländischer Versandapotheken und deutscher Vor-Ort-Apotheken bedingt. Gegen das Rx-Versandverbot gebe es aber starke juristische Bedenken, so Weiss, die die Apotheker auf einen Lösungsvorschlag „in den kommenden Wochen“ vertröstete (s. auch AZ 2018, Nr. 37).
Mehrfach betonte die Staatssekretärin die wichtige Rolle der Apotheker: Ob bei der flächendeckenden Versorgung „auf die wir stolz sein können“, bei der Bekämpfung von Arzneimittelfälschungen und dem SecurPharm-System oder der Arzneimitteltherapiesicherheit (AMTS), der sich die Apotheker seit zehn Jahren engagiert widmen – sie könne sich der Aussage des Bundesgesundheitsministers nur anschließen, dass die Apotheker „ein Teil unserer Heimat“ seien, „auf die wir nicht verzichten können“.
Reform der PTA-Ausbildung ist in Bearbeitung, ...
Etwas konkreter wurde Weiss dann beim Thema E-Health. Bis Mitte des kommenden Jahres soll der elektronische Medikationsplan eingeführt werden, der dann auch für die Apotheker geöffnet werde. Rasch will die Regierung offenbar auch die Neugestaltung der PTA-Ausbildung angehen. Ministerium, ABDA und der Berufsverband der PTA (BVpta) seien sich einig darüber, dass die Veränderungen im Berufsalltag der PTA eine Reform der Ausbildung notwendig machen. Offene Fragen gebe es aber noch bei der zukünftigen Ausrichtung. Das Ministerium scheint hier aber auf rasche Klärung zu setzen. „Die Angelegenheit muss in dieser Legislaturperiode aufgegriffen und auch abgeschlossen werden“, so Sabine Weiss.
... Honorarerhöhung nicht
Anlass zur Hoffnung auf eine baldige Honorarerhöhung gaben die Ausführungen der Staatssekretärin dagegen nicht. Auf dieses Thema ging sie mit keinem Wort ein. Und auch zum Thema Großhandelsrabatte und -skonti schwieg sie sich aus. |
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