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Städter bestellen häufiger im Versand

Studie zum Versandhandel: Arzneimittelversender legen überdurchschnittlich zu

BERLIN (bro) | Im vergangenen Jahr hat der Arzneimittel-Versandhandel einen gewaltigen Sprung nach vorn gemacht. Laut der regelmäßig vom Bundesverband E-Commerce und Versandhandel (bevh) bei der Gesellschaft für Innovative Marktforschung (GIM) beauftragten Verbraucherstudie legten die Arzneimittelversender stärker zu als der Rest der Branche.

Demnach ist der Brutto-Umsatz aller Versandhändler 2017 um 10,9 Prozent auf 58,466 Mrd. Euro angestiegen – die Versandapotheken wuchsen um 11,8 Prozent auf 568 Mio. Euro. Doch wie hat die GIM den Umsatz der Versender gemessen? Nach Auskunft einer Verbandssprecherin beruhen die Zahlen nicht auf Angaben der einzelnen Unternehmen oder der Branchenverbände, die mit dem bevh kooperieren, etwa dem Bundesverband Deutscher Versandapotheken. Vielmehr haben die Marktforscher zwischen Januar und Dezember 2017 alle sieben Tage Bürger über 14 Jahren befragt. Insgesamt führten sie so rund 40.000 Interviews. Gefragt wurde unter anderem nach der Menge der Versand-Einkäufe in den vergangenen sieben Tagen, dem Einkaufsbetrag und dem Bestellweg.

Den Ergebnissen zufolge wurden die größten Umsätze im Internet auch 2017 in den Bereichen Bekleidung, Elektronik, Computer und Schuhe ­gemacht. Diese Segmente machten ­zusammen mehr als die Hälfte des ­Gesamtumsatzes aus.

Bei den Arzneimittel-Versandhändlern ist zudem eines auffällig: Eines der prominenten Argumente der Gegner des Rx-Versandverbotes ist, dass insbesondere die Landbevölkerung den Versand brauche – doch das geben die Zahlen der Studie nicht her: Dieser zufolge wurden nämlich 3 Prozent des Gesamtumsatzes im Online-Handel mit Kunden gemacht, die in Orten mit weniger als 50.000 Einwohnern wohnen und Arzneimittel bestellten. Mit 3,4 Prozent liegt der Anteil der Stadtbewohner etwas höher. Hinzu kommt, dass der Anteil der Arzneimittel-bestellenden Landbewohner gegenüber 2016 nur um 0,6 Prozentpunkte gestiegen ist. Der Anteil der Stadtbevölkerung hat dagegen um 1,4 Prozentpunkte zugelegt. |

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