Arzneimittel und Therapie

Entresto hilft auch bei akuter Dekompensation

Überlegenheit gegenüber Enalapril gezeigt

In den Zulassungsstudien für Entresto® (Sacubitril/Valsartan) waren Patienten mit akut dekompensierter Herzinsuffizienz ausgeschlossen. Nun konnte gezeigt werden, dass auch diese Patienten von einer Behandlung profitieren.

Seit Ende 2015 ist die Kombination aus dem Neprilysin-Inhibitor Sacubitril und dem Angiotensin-II-Rezeptor-Antagonisten Valsartan unter dem Handelsnamen Entresto® in der europäischen Union zur Behandlung der symptomatischen, chronischen Herzinsuffizienz mit reduzierter Ejektionsfraktion zugelassen. Gegenüber Enalapril erwies sich das Kombinationspräparat in den Zulassungsstudien als überlegen. In der PIONEER-HF-Studie wurde untersucht, ob Patienten, die wegen akuter Dekompensation der Herzinsuffizienz ins Krankenhaus eingewiesen wurden, ebenfalls profitieren. 881 Patienten erhielten zweimal täglich entweder Sacubitril/Valsartan oder Enalapril. Während der Studiendauer von acht Wochen wurde alle ein bis zwei Wochen die Konzentration des N-terminalen pro-B-Typ-Natriuretischen Proteins (NT-proBNP) im Blut gemessen. Dieser kardiale Marker wird im linken Ventrikel gebildet und ist bei Überlastung des Herzens erhöht. Unter Sacubitril/Valsartan sank der NT-proBNP-Spiegel bereits in der ersten Woche signifikant stärker als in der Enalapril-Gruppe. Dieser Effekt setzte sich bis zum Ende der Beobachtungszeit fort (mittlere Reduktion um 46,7% unter Sacubitril/Valsartan vs. 25,3% unter Enalapril).

In den Sicherheitsendpunkten wie Verschlechterung der Nierenfunktion, Hyperkaliämie und symptoma­tische Hypotension gab es keine Unterschiede. |

Quelle

Velazquez EJ et al. Angiotensin–Neprilysin Inhibition in Acute Decompensated Heart Failure. N Engl J Med 2018; doi: 10.1056/NEJMoa1812851

Apothekerin Sarah Katzemich

0 Kommentare

Das Kommentieren ist aktuell nicht möglich.