Prisma

Offshore-Windenergie im Aufwind

Kapazität verdoppelt sich in fünf Jahren

cae | Im vergangenen Jahr ist die Kapazität der im Meer (offshore) installierten Windparks um ein Viertel auf 15,8 GW gestiegen. Die Summe entspricht etwa einem Zehntel der auf dem Festland (onshore) ­stehenden Windkraft.
Foto: Kruwt – stock.adobe.com
Ende 2017 standen vor Europas Küsten 4149 Windturbinen mit einer Kapazität von 15,8 GW. Die im letzten Jahr errichteten 623 Turbinen sind im Schnitt 5,9 MW stark.

Die Offshore-Windenergieanlagen in Europa verteilen sich fast nur auf drei Randmeere des Atlantiks und auf fünf Staaten: Nordsee (71%), Ostsee (12%) und Irische See (16%); Vereinigtes ­Königreich (43%), Deutschland (34%), Dänemark (8%), Niederlande (7%) und Belgien (6%). Bis 2020 werden die drei kleinen Staaten ihre Anteile steigern, und ab 2021 wird auch Frankreich im großen Stil Offshore-Windparks ­errichten, vor allem vor seiner Westküste im Atlantik. Innerhalb von fünf Jahren wird sich die Kapazität in Europa verdoppeln. Diese Prognosen beruhen auf den mittelfristigen Plänen der Regierungen, die die Errichtung von Windparks öffentlich ausschreiben und ihren Betrieb subventionieren.

Die bis zum Jahr 2030 reichenden ­nationalen Energie- und Klimapläne (NECP), die alle EU-Mitgliedstaaten vor 2020 vorlegen müssen, sind derzeit noch in Arbeit. Daher ist teilweise unklar, wie es ab 2023 weitergeht. Außer den sechs genannten Staaten werden wahrscheinlich nur Polen und Irland kräftig in die Offshore-Windenergie investieren, während andere Staaten wie Spanien und Italien ganz darauf verzichten werden. Das Mittelmeer und das Schwarze Meer werden wohl (fast) frei von Windturbinen ­bleiben. Bis 2030 dürfte die Offshore-Kapazität Europas auf etwa 70 GW steigen – davon 15 GW in der deutschen Nord- und Ostsee. |

Quelle

Offshore Wind in Europe – Key trends and statistics 2017; windeurope.org, Februar 2018

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