Wirtschaft

Gewinneinbruch bei Bayer

Umsatz legt dank Monsanto-Übernahme zu

cha/dpa | Die Übernahme des US-Saatgutherstellers Monsanto hat dem Leverkusener Bayer-Konzern einen deutlichen Schwung beim Umsatz verliehen. Doch die Probleme, die der Glypho­satproduzent mitbringt, sind keineswegs ausgestanden: In den USA reißt die Klagewelle nicht ab.

Beim Agrarchemie- und Pharmakonzern Bayer brach der Gewinn im vergangenen Jahr um rund drei Viertel auf 1,7 Milliarden Euro ein; das teilte der Dax-Konzern am vergangenen Mittwoch in Leverkusen mit. Zwar legte der Umsatz dank der Monsanto-Übernahme im abgelaufenen Jahr um rund 13 Prozent auf 39,6 Milliarden Euro zu. Das Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (Ebitda) sowie vor Sondereffekten stieg aber nur leicht um 2,8 Prozent auf 9,5 Milliarden Euro.

Belastend wirkten, neben Kosten im Zusammenhang mit dem Kauf von Monsanto, Abschreibungen auf Firmenwerte im Geschäft mit frei verkäuflichen Medikamenten, da sich Bayer hier von weniger gut laufenden Bereichen trennen will. Zudem floss nicht mehr die ehemalige Tochter Covestro ein.

Das Pharmageschäft entwickelte sich träge, dennoch wäre ohne die Belastungen durch ungünstige Wechselkurse ein kleines Plus herausgekommen. Rückenwind lieferten Xarelto® und Eylea®, während es bei Xofigo® schlechter lief.

11.200 Klagen wegen ­Glyphosat anhängig

Belastend sind weiterhin die Klagen wegen des Monsanto-Unkrautvernichters Glyphosat. Nach Mitteilung von Bayer wurden bis zum 28. Januar 2019 Klagen von rund 11.200 Klägern zugestellt. Im August 2018 hatte ein Geschworenengericht einem Krebspatienten zunächst einen Schadenersatz in dreistelliger Millionenhöhe zugesprochen. Bayer weist die Vorwürfe zurück und ging in Berufung.

Bedeutender ist der in der vergangenen Woche gestartete Prozess; dabei handelt es sich um den ersten Fall, der vor einem Bundesbezirksgericht verhandelt wird und Teil eines Massenverfahrens ist. Zudem stehen in diesem Jahr noch weitere Prozesse auf der Agenda. |

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