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Gesundheitspolitik
Kommentar: Vertrag, der aus dem Rahmen fällt
Derzeit scheint sich jegliches Ungemach über die Apotheker zu ergießen. Nach Jahren der Verhandlungen ist der neue Rahmenvertrag über die Arzneimittelversorgung in Kraft getreten. Die gute Nachricht vorab: Eine Belieferung der Patienten in der Apotheke kann – abgesehen von Ausnahmen – immer noch am selben Tag gelingen. Doch sie ist deutlich bürokratischer und aufwendiger geworden. Es werden mehr Dokumentationen und Rücksprachen mit den Ärzten erforderlich. Die Patienten müssen sich unter Umständen auf längere Bearbeitungszeiten und häufigere Präparatewechsel einstellen. Hieße das Regelwerk nicht Rahmen„vertrag“, würde man sich wundern, wer den Berufsstand so ärgern und gängeln will. Doch unbestreitbar handelt es sich um das Ergebnis eines Verhandlungsprozesses zwischen den Kassen und den Vertretern der Apotheker selbst.
Dabei irritiert, dass sich DAV-Vorsitzender Fritz Becker immer wieder öffentlich gegen die Importquote positioniert hat und diese dann trotzdem und differenzierter im Rahmenvertrag landet. Es ist auch verstörend, wenn BAK-Präsident Dr. Andreas Kiefer dafür votiert, das zukünftige Honorar vor allem aus den pharmazeutischen Dienstleistungen ziehen zu wollen, während die Arzneimittelversorgung selbst immer anspruchsvoller und komplexer wird. Wo bleibt dann die Zeit für intensivere, honorarbringende AMTS-Maßnahmen?
Das größte Ärgernis sind die ausgeprägten Lieferengpässe bei den Rabattarzneimitteln und günstigsten Generika. Eine dramatische Situation, die sich mit diesem Rahmenvertrag noch weiter verschärfen wird.
Dr. Armin Edalat, AZ-Chefredaktion
1 Kommentar
Volltreffer
von Uwe Hansmann am 08.07.2019 um 11:46 Uhr
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