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Gesundheitspolitik
Kommentar: Leuchtturm mit Strahlkraft
Auch wenn viele Apotheker erhebliche Bedenken gegenüber dem E-Rezept haben, insbesondere dass es zum Brandbeschleuniger beim Rx-Versand werden könnte, so ist doch eines gewiss: Die elektronische Verordnung wird kommen, und zwar schon bald. Und trotz der Risiken bietet sie den Apotheken auch enorme Chancen: Die Abläufe werden effizienter und sicherer, sogar die Retaxgefahr soll sinken.
Wichtig ist aber, dass die Apotheker sich hier rechtzeitig in Stellung bringen. Während die Versender sich schon seit Längerem auf großen Plakaten öffentlichkeitswirksam auf die Einführung des E-Rezepts freuen, dürfen die Vor-Ort-Apotheken ab dem 1. November beim Modellprojekt GERDA endlich zur Tat schreiten (siehe hierzu S. 5). Im Stadtgebiet Stuttgart und im Landkreis Tuttlingen ist dann die Einlösung von elektronischen Verordnungen, die per Telemedizin behandelte Patienten erhalten haben, in der Apotheke möglich.
Mag sein, dass anfangs die Zahl an E-Rezepten noch überschaubar ist. Doch jetzt werden die Pflöcke eingeschlagen. Werden alle Kunden (und per Schaufenster etc. auch Nicht-Kunden) offensiv über das neue Angebot informiert, so schreibt sich in den Köpfen die Verbindung E-Rezept und Vor-Ort-Apotheke fest. Nicht zuletzt wird damit auch ein Kontrapunkt gesetzt zur Werbung der Versender, die sich bereits als die „natürlichen Empfänger“ der E-Rezepte positionieren möchten.
Doch damit aus dem Modellprojekt ein Leuchtturm mit Strahlkraft werden kann, müssen möglichst viele Apotheken möglichst bald mitmachen – die Einschreibung bei GERDA kann ab dem 14. Oktober erfolgen!
Dr. Christine Ahlheim, Chefredakteurin der AZ
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