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SPD Thüringen fordert Gleichpreisigkeit

Normalerweise spielen die Apotheken in den Wahlprogrammen der Landesparteien keine große Rolle – schließlich wird die Arzneimittelversorgung auch auf Bundesebene gesetzlich geregelt. Im anstehenden Thüringer Wahlkampf zur Landtagswahl im Oktober dieses Jahres ist dies aber anders: Völlig überraschend hat die SPD Thüringen einen Änderungsantrag zum Wahlprogramm beschlossen, in dem sich die Sozialdemokraten vehement für den Schutz der Apotheke vor Ort gegenüber dem EU-Versandhandel aussprechen. Die Apotheken waren im Leitantrag zu diesem Wahlprogramm zunächst zwar enthalten, spielten aber keine besondere Rolle. Das hat sich nun geändert. Wörtlich heißt es jetzt: „Die Apotheken vor Ort als Schnittstelle zwischen Patient und Arzt versorgen die Bevölkerung dezentral mit Arzneimitteln (AM) und medizinischen Produkten. Sie bieten Leistungen wie persönliche Information und Beratungen zu AM, Herstellung von Rezeptur-AM, Nacht- und Notdienste, eine Sicherstellung der Versorgung im Katastrophenfall, einen niederschwelligen Zugang zu medizinischer Versorgung sowie wohnortnahe Arbeitsplätze. Damit sind sie als Infrastruktur im ländlichen Raum unverzichtbar. Deshalb setzen wir uns für eine klare Gesetzgebung bezüglich der Honorierung von pharma­zeutischen Leistungen, für eine wirtschaftliche Sicherung von Apotheken, sowie für die Gleichpreisigkeit von rezeptpflichtigen AM zwischen Apotheke vor Ort und dem Online-Handel ein.“

Masern-Impfpflicht: ja oder nein?

Angesichts der steigenden Anzahl von Maserninfektionen hat die Deutsche Gesellschaft für Kinder- und Jugendmedizin kürzlich eine Impfpflicht gefordert. Rücken­deckung gibt es nun offenbar aus der Regierungskoalition. Die SPD will die Impfung gegen Masern zur Pflicht machen. SPD-Gesundheitsexperte Karl Lauterbach sagte dem Redaktionsnetzwerk Deutschland (RND/Meldung vom Montag), er sei darüber mit Gesundheitsminister Jens Spahn (CDU) im Gespräch und „zuversichtlich, dass wir demnächst einen entsprechenden Vorschlag vorlegen können. Die Grünen im Bundestag hingegen sprechen sich gegen eine Impfpflicht aus. Statt auf Zwang und Sanktionen wollen sie auf Beratung setzen.

775 Mio. US-Dollar für Xarelto-Vergleich

Bayer will für die Beilegung von rund 25.000 Klagen im Zusammenhang mit seinem Gerinnungshemmer Xarelto tief in die Tasche greifen. Zusammen mit dem Partnerunternehmen Janssen Pharmaceuticals habe man sich mit den Klägern grundsätzlich auf einen Vergleich geeinigt, der die Zahlung von 775 Millionen US-Dollar (686 Mio. Euro) vor­sehe, teilte der Konzern mit. Der Vergleich werde nahezu alle in den USA anhängigen Klagen erfassen. Der Konzern sei zwar weiter davon überzeugt, dass die Klagen jeglicher Grundlage entbehrten, doch ermögliche der Vergleich, Ablenkungen und hohe Kosten zu vermeiden, die durch einen Fortgang der Rechtsstreitigkeiten entstehen würden.

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