Prisma

Ungewöhnlicher Mückenschutz

Elektronische Musik stört bei Paarung und Futtersuche

us | Wer sich im Sommer gerne im Freien aufhält, muss sich oft mit hungrigen Stechmücken ausein­andersetzen. Wie man sich die nervigen Viecher auch ohne chemische Repellenzien vom Leib halten kann, zeigen thailändische Forscher auf.
Foto: nerthuz – stock.adobe.com

Besonders in wärmeren Ländern stören Mücken nicht nur, sondern übertragen auch gefährliche Krankheiten wie Denguefieber oder das Zikavirus. Zum Schutz werden chemische Wirkstoffe auf die Haut aufgetragen und Schlafstätten durch Moskitonetze gesichert. Doch auch elektronische Musik könnte dabei helfen die Blutsauger zu vertreiben. Um das zu beweisen, stellten Wissenschaftler mehrerer fernöstlicher Universitäten Käfige mit männlichen Mücken der Art Aedes aegypti und Hamster als Nahrungsquelle bereit. Zum Beginn des Experiments gesellten sie eine Gruppe hungriger weiblicher Mücken dazu. Dann wurden die Tiere mit dem Stück „Scary Monsters and Nice Sprites“ von Skrillex beschallt, während im Kontrollkäfig Stille herrschte. Die Geschehnisse wurden genauestens dokumentiert: Es zeigte sich, dass die Stechmückenweibchen unter Geräuscheinfluss kaum noch zur Paarung bereit waren. Auch die Futtersuche und das Blutsaugen wurden durch die Musik signifikant verringert. Ob sich diese Methode der Insektenabwehr durchsetzt, ist eher fraglich. Bei lauter Musik schlafen die meisten Menschen kaum besser als in einem Schwarm blutgieriger Mücken. |

Quelle

Dieng H et al. The electronic song „Scary Monsters and Nice Sprites“ reduces host attack and mating success in the dengue vector Aedes aegypti. Acta Trop 2019;194:93-99

Das könnte Sie auch interessieren

Wissenswertes über das Chikungunya-Virus

„Gebeugter Gang“ nach Mückenstich

Wenn Moskitos die Sehkraft genommen wird

Blinde Täter

Infrarotstrahlung hilft Stechmücken bei der Jagd

Zielgenau einstechen

Kein Impfstoff in Sicht – Schutzmaßnahmen auf Reisen weiterhin empfohlen

Zika: Noch immer hohe Infektionszahlen

0 Kommentare

Das Kommentieren ist aktuell nicht möglich.