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Prisma
Bei Schlafapnoe doppelt hilfreich
Zungenschrittmacher senkt Diabetesrisiko
Bei einer obstruktiven Schlafapnoe kommt es zu einer starken Entspannung der Muskulatur der oberen Atemwege und dadurch zur Behinderung des Luftflusses im Schlaf. Eine Beatmungsmaske, die für leicht erhöhten Druck sorgt, kann den Betroffenen helfen. In Fällen, in denen eine Maske keine Wirkung zeigt, kann ein sogenannter Zungenschrittmacher implantiert werden. Durch nächtliche Stimulation des Zungennervs werden die Atemwege freigehalten.
Bei der Untersuchung der Langzeitwirkungen des Implantats auf den Metabolismus entdeckten Wissenschaftler um den Lübecker HNO-Arzt Steffen Erstaunliches. Sie untersuchten 20 Patienten vor einem entsprechenden Eingriff und zwölf Monate danach. Nicht nur die Schlafqualität hatte sich erhöht. Im oralen Glukosetoleranztest (oGTT) konnte zudem eine Verminderung der Insulin-Resistenz gezeigt werden. In der Befragung der Patienten zeigte sich, dass auch der hedonische Hunger, der viele von Schlafapnoe Betroffene tagsüber befällt, zwölf Monate nach Einsetzen des Zungenschrittmachers reduziert war. Die Forscher zeigten damit zum ersten Mal, dass die Stimulierung der oberen Atemwege bei Schlafapnoe-Patienten nicht nur zu einem erholsameren Schlaf führt, sondern auch das Diabetesrisiko senken kann. |
Quelle
Steffen A et al. Upper airway stimulation in obstructive sleep apnea improves glucose metabolism and reduces hedonic drive for food. J Sleep Res 2018:e12794; doi:10.1111/jsr.12794
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