Prisma

Verräterische Bilder

Vorlieben weisen auf Gefahr für Opioid-Missbrauch hin

us | Die ernsten Konsequenzen der Opioid-Epidemie sind in den USA seit Jahren sichtbar, während die Gesellschaft immer noch nach Wegen im Umgang damit sucht. Mithilfe einer einfachen Methode könnten suchtgefährdete Patienten identifiziert werden.
Foto: irissca – stock.adobe.com

Eine leichtfertige Verordnung von Opioiden kann zur Abhängigkeit führen. Außerdem besteht das Risiko, dass ein Patient, der seine Abhängigkeit überwunden hat, einen Rückfall erleidet, wenn der Arzt ihm unwissentlich ein Opioid verordnet. Um solche Fälle zu vermeiden, entwickelten amerikanische Psychologen eine Methode, um das Missbrauchsrisiko frühzeitig zu erkennen. Für die Untersuchung mussten 100 Opioid-Patienten mit chronischen Schmerzen – in den USA die häufigste Indikation für die Verschreibung von Opioiden – vier Bildergalerien ansehen. Die Galerien waren unterteilt in die Kategorien angenehme, neutrale und unangenehme Bilder sowie Bilder mit Bezug zum Opioid-Gebrauch (Tabletten oder ähnliches). Im Anschluss sollten die Probanden entscheiden, welche Galerie sie erneut ansehen wollten. Außerdem wurde die klinische und demografische Situation der Teilnehmer abgefragt. 34 Patienten nahmen an einer Follow-Up-Untersuchung teil und gaben Auskunft über ihren Opioid-­Gebrauch. Nach der statistischen Auswertung der Daten konnten die Psychologen nachweisen, dass die Teilnehmer, die vermehrt Opioid-­Bilder gewählt hatten, eher zu einem Verhalten neigten, das als missbräuchliche Anwendung von Opioiden definiert wurde. |

Quelle

Moeller et al. Behavioral preference for viewing drug v. pleasant images predicts current and future opioid misuse among chronic pain patients. Psychol Med 2019; doi:10.1017/S0033291719000461

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