Bei Hitze auf Hochtouren

Die Frage nach der optimalen Umgebungstemperatur bei der Arbeit beschäftigte Dr. Agne Kajackaite, Leiterin der Forschungsgruppe Ethics and Behavioural Economics am Wissenschaftszentrum für Sozialforschung in Berlin. Um herauszufinden, inwiefern die Leistungsfähigkeit einer Person von der Raumtemperatur abhängt, rekrutierte sie 543 Studenten. Die Probanden wurden zufällig in vier Gruppen eingeteilt und mussten die gleichen Aufgaben aus drei Kategorien lösen. Dazu gehörte die Lösung von Rechenaufgaben, die Bildung möglichst vieler verschiedener Wörter aus zehn vorgegebenen Buchstaben und die intuitive Beantwortung von drei Fangfragen. Für korrekte Antworten erhielten die Studenten eine finanzielle Belohnung. Variiert wurde lediglich die Umgebungstemperatur zwischen 16 und 33°C. Die Auswertung zeigte einen deutlichen Geschlechterunterschied: Bei den mathematischen und verbalen Aufgaben schnitten Frauen am oberen Ende der Temperaturskala deutlich besser ab, während Männer bei niedrigeren Temperaturen mehr richtige Antworten ablieferten. Die Ergeb­nisse zeigen, dass es bei der Streitfrage um die ideale Temperatur im Büro womöglich um mehr als einen Wohlfühlfaktor geht. Arbeitgeber könnten so auch die Leistungsfähigkeit ihrer Mitarbeiter optimieren. |