Arzneimittel und Therapie

Doppelt geschützt

Impfung gegen Rotaviren senkt Risiko für Typ-1-Diabetes

cst | Anfang diesen Jahres ließen die Ergebnisse einer australischen Studie aufhorchen: Nach Einführung der Impfung gegen Rotaviren hatte sich die Anzahl der Neuerkrankungen an Typ-1-Diabetes in der Altersgruppe der Null- bis Vierjährigen signifikant verringert (s. DAZ 2019, Nr. 10, S. 27). Nun wurden die Ergebnisse einer ­US-amerikanischen Untersuchung publiziert, die diese Hypothese stützen. Dafür wurden die Versichertendaten von fast 1,5 Millionen Kindern ausgewertet, die zwischen 2001 und 2017 in den USA geboren wurden. Kinder, die nach Einführung der Impfstoffe im Jahr 2006 (RotaTeq®) bzw. 2008 (Rotarix®) die komplette Impfserie von drei bzw. zwei Dosen erhalten hatten, wiesen gegenüber ungeimpften Kindern ein um 41% geringeres Risiko für einen Typ-1-Diabetes auf (Inzidenzratenverhältnis 0,59; 95%-Konfidenzintervall 0,48 bis 0,73). Von 540.317 geimpften Kindern entwickelten 192 einen Typ-1-Diabetes, unter den 246.600 ungeimpften Kindern waren es 166. Dies entspricht einer Inzidenz von 12,2 vs. 20,6 pro 100.000 Kinder pro Jahr. Wurde nur ein Teil der Impfdosen verabreicht, war kein protektiver ­Effekt zu erkennen. Auch wenn ­randomisierte kontrollierte Studien bislang noch fehlen, so lassen diese Hinweise aus retrospektiven Datenauswertungen doch auf eine wirk­same Strategie zur Prävention des Typ-1-Diabetes hoffen. |

Literatur

Rogers MAM et al. Lower Incidence Rate of Type 1 Diabetes after Receipt of the Rotavirus Vaccine in the United States, 2001-2017. Sci Rep 2019;9(1):7727

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