Arzneimittel und Therapie

Schwere Grippewelle in Australien

Was Risikoreisende beachten sollten, aber derzeit kaum können

du | Das Centrum für Reisemedizin (CRM) weist aktuell auf eine schwere Grippewelle in Australien hin. Doch die Aufforderung, dass Risikoreisende den Impfschutz beachten sollten, ist eine Herausforderung.
Foto: kentauros – stock.adobe.com

Anders als in den Jahren zuvor hat die Influenzasaison auf der Südhalbkugel diesmal nicht erst im Juni, sondern schon im April begonnen. Bis Anfang Juli wurden landesweit über 130 000 Infektionen bestätigt, im Vorjahr waren es in diesem Zeitraum 16100 Fälle. Über 200 Todesfälle sind schon jetzt zu beklagen. Besonders betroffen sind die Bundesstaaten South Australia, New South Wales und Queensland. Menschen mit Risikoprofil wie über 60-Jährige, chronisch Kranke oder Schwangere, die nach Australien reisen möchten, sollen daher auf ausreichenden Impfschutz achten. Doch welche Influenzaviren zirkulieren derzeit in Australien, gibt es hiergegen überhaupt eine verfügbare Impfung? Wohl leider nicht, wie Prof. Dr. med. Tomas Jelinek, wissenschaftlicher Leiter des CRM, auf Anfrage der DAZ mitteilte: Die Influenza-Infektionen in Australien seien im Wesentlichen durch Influenza-A-Viren (H3N2 bzw. nicht subtypisiert) hervorgerufen, zu etwa 1/3 durch Influenza B. Aktuell gebe es bei uns keinen Impfstoff. Der Südhalbkugel-Impfstoff sei bei uns nicht verfügbar. Erst zum Herbst wird der in Produktion befindliche Impfstoff für die kommende Saison auf der Nordhalbkugel verfügbar sein. Er soll die in Australien grassierenden Influenza­typen abdecken. Auf die Frage, wie denn nun ein optimaler Impfschutz für Risikoreisende nach Australien aussehen könnte, erklärte Jelinek: „Am besten ist man schon von der Vorsaison geimpft und impft erst, sobald die neue Vakzine verfügbar ist.“

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