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- DAZ 33/2019
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Prisma
Keimfreie Zone
Plazenta ist weitgehend steril
Sie besiedeln die Haut, Schleimhäute und den Gastrointestinaltrakt. Zahllose Bakterien leben in Symbiose mit uns und erfüllen dabei wichtige Funktionen. Forscher der University of Cambridge gingen der ungeklärten Frage nach, ob auch die Plazenta im Mutterleib von Mikroorganismen bevölkert ist. Mittels DNA-Sequenzierung analysierten sie Plazentaproben von mehr als 500 Frauen. In den wenigsten Fällen ließen sich Mikroorganismen in größeren Mengen nachweisen. Lediglich in 5% der analysierten Proben fand sich der Erreger Streptococcus agalactiae, der bei Neugeborenen im schlimmsten Fall eine Sepsis auslösen kann.
Eine Schwierigkeit der Studie liegt auf der Hand: Eine Probennahme ist erst möglich, nachdem die Plazenta den Geburtskanal passiert hat und dabei mit der Scheidenflora in Kontakt gekommen ist. Eine Kontamination ist also vorprogrammiert und nur schwer zu unterscheiden von Bakterien, die möglicherweise vorher auf der Plazenta siedelten. Mithilfe von ausgefeilten Analysemethoden war diese Unterscheidung dennoch möglich. So konnten die Wissenschaftler alle sonstigen Signale bakterieller DNA auf Verunreinigungen zurückführen. Als mögliche Quelle identifizierten sie nicht nur den Geburtsvorgang selbst, auch auf Labormaterial und Testgeräten wurden Spuren bakterieller DNA gefunden. Ihre Ergebnisse werten die Studienautoren als Beweis dafür, dass Neugeborene ihr Mikrobiom erst während der Geburt und danach erwerben. |
Literatur
de Goffau MC et al. Human placenta has no microbiome but can contain potential pathogens. Nature 2019, doi:10.1038/s41586-019-1451-5
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