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Selbst vorsorgen, Altersarmut abmildern

Ein Kommentar von ADEXA-Vorstand Tanja Kratt

Foto: Angela Pfeiffer/ADEXA
Tanja Kratt

Die Renten sind schon lange nicht mehr sicher. Laut Analysen der „Süddeutschen Zeitung“ sollen aktuell 19,5 Prozent aller Rentnerhaushalte armutsgefährdet sein. Zuvor ging man von 16 Prozent aus. Als armutsgefährdet gilt, wer weniger als 60 Prozent des Einkommens im Bevölkerungsdurchschnitt zur Verfügung hat.

Besonders häufig trifft das Frauen, weil sich Renten tendenziell an gezahlten Beiträgen orientieren. Deshalb haben Arbeitnehmerinnen mit längeren Familienpausen oder Tätigkeiten in Teilzeit ein besonders hohes Risiko, später in der Armutsfalle zu landen. Das Wirtschafts- und Sozialwissenschaftliche Institut der Hans-Böckler-Stiftung hat Frauen und Männer verglichen. Summiert man die Alterseinkünfte aus der gesetz­lichen Rentenversicherung, aus Betriebsrenten und aus der privaten Altersvorsorge, liegt der Unterschied zwischen Frauen und Männern bei 53 Prozent!

Um diesen sogenannten Gender Pension Gap zu schließen, sind alle Beteiligten gefragt. Politiker sollten günstigere Rahmenbedingungen für die Vereinbarkeit von Beruf und Familie schaffen, damit Angestellte – und besonders Frauen – die Chance auf durchgängige Erwerbsbiografien haben. Aber auch Kolleginnen und Kollegen sollten alle Möglichkeiten ausschöpfen! Dazu zählt bei Apotheken die betriebliche und tarifliche Altersvorsorge.

Quellen:

Roßbach H. Rentner stärker von Altersarmut betroffen als gedacht, SZ online, www.sueddeutsche.de/wirtschaft/rentner-altersarmut-pensionaere-1.4338169

Wagner A et al. Alterseinkommen von Frauen und Männern, WSI-Report, www.boeckler.de/wsi_5356.htm?produkt=HBS-006739&chunk=1&jahr=

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