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Arzneimittel und Therapie
H. pylori geht’s an den Kragen
Was die aktualisierte S3-Leitlinie zur Prävention von Magenkarzinomen empfiehlt
Die aus dem Jahr 2012 stammende S3-Leitlinie zum Magenkarzinom wurde unter Federführung der Deutschen Gesellschaft für Gastroenterologie, Verdauungs- und Stoffwechselkrankheiten e. V. (DGVS) überarbeitet und liegt nun in einer aktualisierten Form vor. In der jetzigen Fassung finden sich Ergänzungen bei der Einschätzung von Risikofaktoren. Die wichtigste Ursache für die Entstehung eines Magenkarzinoms ist eine Infektion mit Helicobacter (H.) pylori. Diese induziert immer eine chronisch-aktive Gastritis. Bei einem Teil der Patienten kommt es zu einer Progression, die über eine atrophische Gastritis, über intestinale Metaplasien und schwergradige Neoplasien schließlich zu einem Magenkarzinom führt. Daher sollte – in der Vorgängerversion war dies noch eine „Kann-Regelung“ – bei Risikoindividuen eine präventive Eradikation von H. pylori durchgeführt werden. Unter Risikokonstellationen bzw. Risikoindividuen versteht die Leitlinie Erkrankungen wie eine Pangastritis (eine chronische Form der Gastritis, von der der gesamte Magenbereich betroffen ist), frühere Magenneoplasien sowie das Auftreten von Magenkrebs bei Verwandten ersten Grades. Ein generelles serologisches Screening auf H. pylori bei asymptomatischen Personen halten die Leitlinienautoren in Regionen mit vergleichsweise niedriger Inzidenz des Magenkarzinoms wie Deutschland jedoch nicht für angebracht.
Weitere Neuerungen betreffen unter anderem die genetische Klassifikation der Tumorerkrankung, das chirurgische Vorgehen bei der Resektion sowie die neoadjuvante, perioperative und palliative Chemotherapie. Bereits bestehende Kapitel zu supportiven, palliativen und ernährungsmedizinischen Maßnahmen wurden den aktuellen Empfehlungen der entsprechenden S3-Leitlinien angeglichen. Die Thematik Nachsorge wurde zusätzlich ergänzt. |
Literatur
Leitlinienprogramm Onkologie. S3-Leitlinie Magenkarzinom: Diagnostik und Therapie der Adenokarzinome des Magens und ösophagogastralen Übergangs. Langversion 2.0 – August 2019. AWMF-Registernummer: 032/009OL
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