DAZ aktuell

Europäische Apotheker für mehr Umweltschutz

Arzneimittel in der Umwelt: PGEU sieht Mitgliedstaaten und Kommission gefordert

REMAGEN (hb/ks) | Umweltschutz sollte auch bei Arzneimitteln großgeschrieben werden – und zwar nicht nur bei der Herstellung, sondern auch beim Umgang mit nicht verwendeten Medikamenten. Der europäische Apothekerverband PGEU fordert in einem Positions­papier von der Europäischen Kommission und den Mitgliedstaaten mehr Einsatz auf diesem Gebiet.

Im März hatte die EU-Kommission eine Mitteilung über ein „Strategisches Konzept der Europäischen Union bezüglich Arzneimitteln in der Umwelt“ bekanntgemacht. Dieses legt sechs Handlungsbereiche zu sämtlichen Stadien des Lebenszyklus von Arzneimitteln fest, in denen Verbesserungen erzielt werden könnten. Nun reklamieren auch die öffentlichen Apotheker im PGEU ein verstärktes Engagement, um die Auswirkungen von Arzneimitteln auf die Umwelt zu verringern. Ihr Positionspapier enthält zwei politische Forderungs­kataloge. Einer davon richtet sich an die Mitgliedstaaten. Sie sollen in Zusammenarbeit mit der EU-Kommission und der EMA Maßnahmen ergreifen, um die Öffentlichkeit mehr für den umsichtigen Einsatz und die Sammlung von Arzneimittelabfällen zu sensibilisieren. Zudem wird angeregt, Leitlinien und Informationsmaterialien für Angehörige der Gesundheitsberufe über die umsichtige Verwendung von Arzneimitteln zu entwickeln. Auch in der Aus- und Weiterbildung sollten Umwelt­aspekte von Arzneimitteln besser abgebildet werden. Weiterhin sollen die Mitgliedstaaten eine angemessene Finanzierung von apothekengeführten Entsorgungs- und Sammelsystemen für Arzneimittel sicherstellen, wo ­solche Systeme vorhanden sind.

Von der Kommission fordert der PGEU unter anderem, dass sie mehr Forschung finanziert und fördert, um die derzeitigen Wissenslücken hinsichtlich der Umweltrelevanz von Arzneimitteln zu füllen. Zudem soll sie Maßnahmen in Drittländern fördern, die im Verdacht stehen, durch Emissionen aus der Pharmaherstellung zur weltweiten Verbreitung von Antibiotikaresistenzen beizutragen. |

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