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Aus der Hochschule
Forschendes Lernen im Studium
Studierende der TU Braunschweig stellten Ergebnisse aus Wahlpflichtfachprojekten vor
22 Beiträge informierten über pharmazeutische Grundlagenforschung ebenso wie über direkt in der Offizin umsetzbare neue Erkenntnisse. Dazu gehörte ein Beitrag zur schnellen Identifikation von Arzneistoffen in der Rezeptur durch ein preisgünstiges Mini-NIR-Gerät. Beratungsrelevant für die Offizin war ein Vortrag über den Weißeleffekt bei Kosmetika. Auch Giftpflanzeninformation ist in der Offizin ein Gegenstand der Beratung. Zur Erstellung einer App zu diesem Thema gab es einen Beitrag, der besonders die Giftpflanzenabteilung des reichhaltigen Braunschweiger Arzneipflanzengartens berücksichtigte. Besonders farbig, nämlich blutrot, präsentierte sich ein Vortrag zu den Inhaltsstoffen des Sakotrischen Drachenbluts. Dieses Harz aus dem Drachenbaum Dracaena cinnabari wird traditionell im Jemen zur Zahnpflege verwendet und imponiert durch die intensive Färbung.
Problemen der Arzneiformulierung widmete sich eine Arbeitsgruppe, die in sorgfältiger Detailarbeit die kritischen Parameter bei der Wirbelschichtgranulierung erforschte. Mehrere Beiträge beschäftigten sich mit neuen analytischen Methoden. So wurde aus der in Braunschweig starken Diabetes-Forschung über ein innovatives Verfahren zur Bestimmung von Adeninnukleotiden in insulinsezernierenden Zellen berichtet. Auch Forschung zur Kapillarelektrophorese ist ein Braunschweiger Schwerpunkt. Aus diesem Bereich wurde eine neue Methode zur Bestimmung von Bindungskonstanten zwischen Arzneistoffen und sulfatierten Cyclodextrinen vorgestellt.
Aus völlig unterschiedlichen Blickwinkeln wurde in zwei Vorträgen die Stabilität von Wirkstoffen betrachtet. Aus medizinisch-chemischer Sicht ging es dabei um die Haltbarkeit von antitumoraktiven Enzyminhibitoren in unterschiedlichen Medien. Während dabei hohe Stabilität angestrebt ist, sollten Schadstoffe in der Umwelt möglichst kurzlebig sein. In diesem Zusammenhang beleuchtete eine weitere Präsentation, wie schnell die hochtoxischen Pyrrolizidinalkaloide, die in Wild- und Arzneipflanzen vorkommen können, durch Kompostierung abgebaut werden.
Hohes Niveau ...
Die hohe Qualität der Beiträge und die große Teilnehmerzahl machen das Symposium zu einer Veranstaltung, die sich durchaus mit etablierten wissenschaftlichen Tagungen messen kann. Die Teilnehmer erhielten auch in diesem Semester einen umfassenden Eindruck über die facettenreichen interdisziplinären Forschungsaktivitäten in der Braunschweiger Pharmazie. Beeindruckend war die souveräne Präsentation der Kurzvorträge und Poster ebenso wie die kenntnisreiche Beantwortung der Fragen aus dem Auditorium. Dabei waren bei den Studierenden keine Defizite in der Kommunikationskompetenz zu erkennen.
... und wissenschaftliche Breite
Diese Veranstaltung führte deutlich vor Augen, dass ein universitäres Pharmaziestudium weit mehr ist als nur der erste Teil einer Berufsausbildung zum Apotheker, denn studiert werden neben den pharmazeutischen Grundlagen auch das wissenschaftliche Arbeiten und die Anwendungsbezüge zu konkreten pharmazeutischen Fragestellungen. Alle Kollegen, die sich über aktuelle Inhalte des Pharmaziestudiums informieren möchten, sind auch in Zukunft zum Besuch des Nachmittags der Forschung in Braunschweig herzlich eingeladen. Wer sich dabei vor der manchmal behaupteten „Syntheselastigkeit“ der pharmazeutischen Chemie fürchtet, kann beruhigt werden: Kein einziger der drei Kurzvorträge aus der pharmazeutischen Chemie thematisierte an diesem Nachmittag Synthesen.
Zum Gelingen der Veranstaltung trugen auch ganz wesentlich die Studierenden der Fachgruppe Pharmazie durch die Organisation des Caterings bei. Alle Teilnehmer danken der Apothekerkammer Niedersachsen für die finanzielle Unterstützung und freuen sich schon auf den Nachmittag der Forschung im kommenden Semester. |
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