Prisma

Trainingseffekt in Gefahr

Kälte hemmt Muskelwachstum

Foto: Dmitriy Kuzmichev – stock.adobe.com

Eine Abkühlung nach dem Sportmag erfrischen, dem Muskel­aufbau ist sie jedoch nicht dienlich.

us | Um nach einer Trainingseinheit die Erholung der beanspruchten Muskel­partien zu fördern und Ödeme und Schwellungen zu mindern, setzen manche Sportler auf kaltes Wasser. Warum sich das negativ auf den Trainingseffekt auswirkt, verraten Wissenschaftler der Universität Maastricht in einer Publikation in „The Journal of Physiology“. An der Untersuchung nahmen zwölf junge Männer teil, die regelmäßig trainierten. Für die Studie führten die Probanden ein intensives Beintraining durch und tauchten im Anschluss ein Bein in kaltes (8 °C) und das andere Bein in warmes Wasser (30 °C). Außerdem erhielten sie ein Getränk mit isotopenmarkiertem Leucin und Phenylalanin, um den Effekt der Kühlung auf die Protein­synthese der Muskelfasern beobach­ten zu können. Dazu waren Muskelbiopsien aus der Oberschenkelmuskulatur zwei und fünf Stunden nach dem Training sowie wiederholte Blut- und Speichelproben notwendig. Das ganze Programm wurde über zwei Wochen jeden zweiten Tag wiederholt. Anhand der unterschiedlich starken Aufnahme der isotopenmarkierten Aminosäuren in die Muskelfasern der Beine konnten die Forscher zeigen, dass die myofibrilläre Proteinsyntheserate nach einem Bad in kaltem Wasser signifikant niedriger ausfiel als nach einem Bad in warmem Wasser. Eine RNA-Analyse ergab keine signifikanten Unterschiede in der Expression relevanter Gene, die genaue Ursache für die niedrigere Syntheserate bleibt damit ungeklärt. Wer nicht nur für den körperlichen Ausgleich, sondern zum Muskelaufbau trainiert, kann sich die Ergebnisse trotzdem zunutze machen und nach dem Sport vorzugsweise warm duschen. |

Literatur

Fuchs CJ et al. Postexercise cooling impairs muscle protein synthesis rates in recreational athletes. J Physiol 2019; doi:10.1113/JP278996

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