Arzneimittel und Therapie

Botox hilft bei Migräne

Weitere Daten unterstützen Leitlinienempfehlung

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Im September 2011 hat das Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte Botulinumtoxin Typ A zur Linderung und Prophylaxe von chronischer Migräne bei Erwachsenen zugelassen, die unzureichend auf andere Migräneprophylaktika angesprochen haben. Nunmehr wurde die Substanz auch in die aktuelle Leitlinie von 2018 zur Prophylaxe bei chronischer Migräne als Therapieoption aufgenommen. Diese Leitlinienempfehlung konnte im Zuge einer Metaanalyse einer französischen Arbeitsgruppe aktuell untermauert werden. Die Autoren durchsuchten dabei die gängigen Datenbanken nach randomisierten, doppelblinden, Placebo-kontrollierten Studien über vorbeugende Behandlungen der chronischen Migräne. Das Haupt­augenmerk lag dabei auf Studien, in welchen den Patienten Botulinumtoxin A als Injektion in die Kopf- und Nackenmuskulatur verabreicht wurde. Es wurden 17 Studien mit insgesamt 3646 Patienten selektiert, deren Analyse eine Tendenz zugunsten von Botulinumtoxin Typ A gegenüber Placebo auf einen Zeitraum von drei Monaten gesehen ergab. Die ersten positiven Ergebnisse zeigten sich bereits nach einem Zeitraum von zwei Monaten. Nach einer dreimonatigen Behandlung konnte die Frequenz der episodischen Migräneanfälle um 0,23 und die der Migräneanfälle um 1,56 Fälle verringert werden. Es ist ebenfalls hervorzuheben, dass sich die Lebensqualität der Patienten innerhalb dieser Zeit verbessert hat und Migräneattacken schwächer ausgeprägt waren. Botulinumtoxin Typ A ist daher eine sinnvolle Alternative zur Prophylaxe bei Patienten, bei denen mindestens zwei andere Medikationen nicht wirksam waren. |

Quelle

Chaput B et al. Botulinum Toxin versus Placebo: A Meta-Analysis of Prophylactic Treatment for Migraine. PRSJournal 2018:239-250

Anne Truhn

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