Prisma

Immun gegen Birkenpollen

Hyposensibilisierung normalisiert Genexpression

rr | Allergiker, die auf Birkenpollen reagieren, haben es seit einigen Jahren noch schwerer: Aufgrund der milden Temperaturen beginnt die Pollenflug-Saison, und damit das Leiden, früher als üblich. Über eine Hyposensibilisierung nachzudenken, lohnt sich mehr denn je.
Foto: lochstampfer – stock.adobe.com

Die durch Birkenpollen provozierte allergische Rhinitis zählt zu den häufigsten chronischen Erkrankungen im nördlichen Teil der Welt und führt zu einer erheblichen Morbidität. Eine spezifische Immuntherapie (SIT) ist derzeit die einzige krankheitsmodifizierende Behandlungsmöglichkeit. Die Idee dahinter: Durch steigende und wiederholte Exposition gereinigter, standardisierter Allergene entwickelt das Immunsystem eine Toleranz. Doch die genaue Wirkweise der Hyposensibilisierung ist noch nicht vollständig geklärt.

Wissenschaftler der Universität Helsinki haben nun herausgefunden, dass sich eine spezifische Immuntherapie sowohl auf molekulare Prozesse als auch auf das Mikrobiom der Nasenschleimhaut positiv auswirkt. Mittels RNA-Sequenzanalyse untersuchten die Forscher 44 Proben, welche von fünf gesunden Probanden und sechs Patienten mit einer Allergie gegen Birkenpollen über zwei Jahre hinweg gewonnen wurden. Die Hälfte der Allergiker hatte nach dem ersten Winter mit einer subkutanen Immuntherapie begonnen und zeigte im Vergleich zu den unbehandelten Patienten einen verminderten Symptomscore und eine Neuprogrammierung des nasalen epithelialen Transkriptoms während der Pollensaison. Auch näherte sich die mikrobielle Diversität der Immuntherapiegruppe derjenigen der Kontrollgruppe an. Nach Ansicht der Forscher könnte die RNA-Sequenzierung auch zur Überwachung einer Immuntherapie hilfreich sein. |

Quelle

Hanif T et al. Birch pollen allergen immunotherapy normalizes nasal gene-expression and microbial community. J Allergy Clin Immunol 2019; DOI:10.1016/j.jaci.2019.02.002

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